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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 148

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 148 — Speise mehr an den Mund bringen, der Mund wollte sie nicht aufnehmen und die Zähne sie nicht zermahlen. Da befand sich freilich der Magen sehr übel. Aber auch die Glieder erschlafften und wurden welk und elend. Jetzt erkannten sie, daß doch der Magen es sei, der ihnen allen durch die Säfte der empfangenen Speisen Kraft und Frische verleihe. Und sie söhnten sich wieder aus mit ihm". Die Plebejer verstanden den Sinn dieser Erzählung und sahen ein, wie auch ihnen die Trennung von den Patriziern verderblich werden müsse. Sie forderten daher nur, daß die schwere Schuldenlast ihnen abgenommen und Bürgervorsteher (Volkstribunen) eingesetzt würden, welche sie gegen Bedrückungen durch die Patrizier schützen sollten. Als ihnen diese Forderung bewilligt wurde, kehrten sie nach Rom zurück. 3. Die Zehnmänner. — Doch auch jetzt hatten die Plebejer noch manches zu erleiden. Die Richter, welche nur aus den Patriziern gewählt werden durften, entschieden in Streitigkeiten nach altem Herkommen oder nach ihrem Gutdünken, da es in Rom noch keine geschriebenen Gesetze gab. Die Plebejer klagten daher über Willkür und verlangten feste, aufgezeichnete Gesetze. Ungern gaben die Patrizier nach, und es wurden nun angesehene Männer mit der Gesetzgebung beauftragt. Weil ihrer zehn waren, nannte man sie die Zehnmänner. Bis zur Vollendung ihres Werkes wurde ihnen zugleich die Regierung des Staates übertragen. Sie brachten nun auch endlich die Gesetze zustande, die auf zwölf Tafeln eingegraben und öffentlich aufgestellt wurden. Aber nun wollten sie von der Herrschaft nicht abtreten und drückten das Volk durch arge Gewaltthaten. Die schwerste Unthat beging der vornehmste unter ihnen, Appius Claudius. Er ließ die Tochter eines tapferen Kriegers, Virginia mit Namen, auf offener Straße ergreifen, um sie zu seiner Sklavin zu machen. Schon wurde das arme Mädchen fortgeführt, da eilte der Vater herbei, und weil er seine Tochter aus der Gewalt des mächtigen Mannes nicht mehr befreien konnte, ergriff er ein Messer und stieß es ihr ins Herz. Denn lieber wollte er sein Kind töten, als es dem schändlichen Appius überlassen. Diese gräßliche That brachte das ganze Volk
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