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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 162

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 162 — trachteten darnach, die bisherigen Staatseinrichtungen umzustürzen und der Alleinherrschaft sich zu bemächtigen. Ein ganzes Jahrhundert hindurch erschütterten diese furchtbaren Kämpfe den Staat. 63. Marius und Sulla. 1. Zwei römische Feldherren. — Der erste förmliche Bürgerkrieg entstand zwischen Marius und Sulla. Beide waren Feldherren, die durch die glänzendsten Waffenthaten hervorragten. Aber auch unersättlicher Ehrgeiz und wilde Grausamkeit erfüllte sie beide. Sonst waren sie sehr von einander verschieden. Mar lus stammte aus einer armen Bauernfamilie und besaß gar keine Bildung. Aber so hart und rauh seine Sitten waren, als Soldat kam ihm keiner gleich. Durch Kühnheit und Tapferkeit schwang er sich vom gemeinen Manne zum Oberfeldherrn empor. Nun erfocht er eine Reihe herrlicher Siege. Als einst die Ci m b e rn und Teutonen (s. Nr. 71), wilde deutsche Völkerschaften, von Norden her gegen Rom heranzogen, wurde er der Retter seines Vaterlandes. Dadurch erlangte er das höchste Ansehen; vor allem wurde er der Liebling des geringen Volkes, weil er aus dessen Mitte hervorgegangen war und sich stets zu ihm hielt. Sulla dagegen war von vornehmem Stande, in den Wissenschaften gebildet und als Feldherr durch Glück und Klugheit ausgezeichnet. Ihm hing die Partei der Vornehmen an; und da jetzt ein neuer großer Feldzug bevorstand, so übertrug sie ihm den Oberbefehl des Heeres. Dies wurde die Ursache zum Bürgerkriege. 2. Marius Flucht und Rache. — Denn Marius, der sich für den ersten Mann in Rom hielt, erhob sich jetzt gegen Sulla, um ihm mit Gewalt die Feldherrnstelle zu entreißen. Er erregte einen Volksausstand; aber Sulla, an der Spitze seines Heeres, siegte, und Marius, in die Acht erklärt, konnte nur durch eilige Flucht dem Tode entgehen. Er rettete sich unter vielen Gefahren nach Afrika. Doch kaum war nun Sulla in den Krieg abgegangen, so kehrte Marius nach Italien zurück, sammelte aus Sklaven und allerlei verlaufenem, beutegierigem Volk ein Heer und drang an der Spitze dieser zügellosen Scharen in Rom ein. Mit entsetzlicher Grausamkeit wütete er nun gegen alle, die es mit Sulla gehalten. Tausende von ihnen ließ er vor
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