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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 168

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 168 — 64. Die römischen Kaiser. 1. Der Kaiser Augustus. — Als in Rom die Herrschaft der Kaiser auskam, hatte das Reich eine ungeheure Ausdehnung erlangt. Es erstreckte sich vom atlantischen Ozean bis zum Euphratstrom in Asien und von der Donau und dem Rhein bis zu der afrikanischen Wüste. Die Zahl seiner Einwohner betrug etwa 120 Millionen. Über dieses gewaltige Reich herrschte nun Augustus als erster Kaiser. Und er herrschte lange und glücklich. Durch Milde und Klugheit wußte er das Volk an seine Herrschaft zu gewöhnen. Im Innern des Reiches hielt er den Frieden ausrecht, sodaß nach den Schrecken der wilden Bürgerkriege wieder Ordnung und (Sicher-, heit eintrat und die Künste des Friedens gedeihen konnten. Herrlich blühte namentlich die Dichtkunst empor, und die Wissenschaften fanden eifrige Pflege. Die Stadt Rom ließ der Kaiser durch prächtige Marmorbauten verschönern. Aller Glanz und aller Reichtum der Welt war dort vereinigt. Aber mit dem äußeren Glanze war auch das innere Verderben furchtbar gestiegen. Abscheuliche Laster herrschten in allen Stünden; kein Gesetz, keine Strafe vermochte ihnen mehr zu wehren. So war das römische Reich unter den Kaisern trotz seiner gewaltigen Größe innerlich hohl und faul; es glich einem übertünchten Grabe, das auswendig hübsch scheint, aber inwendig voller Totengebeine und jeglichen Unflats ist. 2. Nero. — Und nicht besser wie das Volk waren die meisten der Kaiser, die es seit Augustus in langer Reihe beherrschten. Ja, wir finden unter ihnen mehrere der schändlichsten Tyrannen, die jemals auf dem Throne gesessen. Gleich die nächsten Nachfolger des Augustus waren grausame, ruchlose Menschen. Besonders der fünfte Kaiser, Nero mit Namen, mit dem das Haus des Augustus ausstarb, ist ein rechtes Beispiel, wie tief ein Herrscher in Verbrechen sinken kann, der die ihm verliehene Macht nur gebraucht, um desto uugescheuter zu freveln. Er tötete seine eigene Mutter, seine Gattin, seinen Lehrer und tausende der angesehensten Römer. Um sich den Anblick einer brennenden Stadt zu verschaffen, ließ er Rom anzünden und ergötzte sich von den Zinnen seines Palastes an dem ungeheuren Flammenmeere. Als
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