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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 189

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 189 — Kampf und kühne Thaten. Von Jugend auf übten sie sich im Gebrauche der Waffen, im Kampfe mit wilden Tieren. Die Felle des erlegten Wildes dienten ihnen zur Kleidung; als köstlichster Schmuck galten ihnen die Waffen. Es war ein festlicher Tag, wenn der herangewachsene Jüngling vor versammelter Gemeinde für wehrhaft erklärt und vom Vorsteher mit Schild und Lanze geschmückt wurde. Von nun an trennte er sich nicht mehr von seinen Waffen: mit ihnen zog er nicht allein in den Kampf, bewaffnet erschien er auch in der Versammlung der Gemeinde und beim frohen Festgelage. 3. Das Kriegswesen der Deutschen. — Gab es Krieg, so wurden alle wehrfähigen freien Männer aufgeboten. Ein solches Aufgebot hieß der Heerbann. Der tapferste der Helden wurde zum Anführer oder Herzog erhoben. Kriegslustige Jünglinge schlossen sich ihm an als sein Gefolge und schwuren, vereint mit ihm zu leben und zu sterben. Vor der Schlacht erscholl furchtbares Kampfgeschrei, um den Mut zu entflammen. Mit unglaublicher Tapferkeit wurde gekämpft: Führer und Gefolge wetteiferten in mutvollen Thaten. Lebendig aus der Schlacht zu weichen, wenn der Führer gefallen war, brachte Schande fürs ganze Leben. Mancher Held konnte des Kampfes gar nicht genug haben. Herrschte in der Heimat Friede, so zog er mit seinem Gefolge in fremdes Gebiet und suchte dort Ruhm und Beute. 4. Lebensart und Sitte. — In Friedenszeiten war es vorzüglich die Jagd, welche die freien Männer beschäftigte. Die Besorgung des Hauswesens und der Acker wirtschaft blieb den Weibern und Knechten überlassen. Sie selbst lagen daheim ans einer Bärenhaut neben dem Herde. Wer es zu lange that und den Sinn für große Thaten verlor, hieß ein Bärenhäuter. Die Zeit verkürzten sie sich gerne mit Würfelspiel, dem sie mit solcher Leidenschaft ergeben waren, daß sie oft Hab und Gut verspielten. Auch im Trunk waren sie leicht unmäßig. Zwar kannten sie noch nicht den Wein, aber in Bier und Met, ihrem Lieblingsgetränk, sich zu berauschen, galt nicht für Schande. Doch gewährten ihnen die häufigen Gelage, die sie hielten, auch bessere
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