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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 190

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 190 — Ergötzung. Da sangen sie die Thaten der alten Helden. Da tauschten sie offenen Herzens ihre Gedanken aus, schlossen Freundschaftsbündnisse , ratschlagten über kriegerische Unternehmungen, über Angelegenheiten der Gemeinde und der Familie. Aber am andern Tage prüften sie noch einmal nüchternen Mutes, was sie bei der Fröhlichkeit des Mahles verabredet hatten, damit kein wichtiger Entschluß ohne reifliche Überlegung gefaßt werde. 5. Deutsche Tugenden. — Schöne Züge in dem Wesen der kriegerischen Männer waren ihre Redlichkeit und Treue, ihre Gastfreundlichkeit, ihre Hochachtung gegen die Frauen. Wie der Deutsche redete, so meinte er es auch: Verstellung und Hinterlist waren seinem geraden Sinne fremd. Treulich hielt er, was er versprochen. „Hier hast du meine Hand darauf," sagte er, und reichte die Rechte dar. Und das galt so viel wie Eidschwur: ein Wort — ein Mann. Jedem Wanderer stand seine Hütte offen; auch den völlig Unbekannten nahm er gastlich an seinen Tisch und bot ihm Pflege und Erquickung. Beim Abschied gab er ihm ein Gastgeschenk und geleitete ihn seines Weges. Hohe Ehre genossen die Frauen. Nicht allein, daß sie dem Haus-iveseu vorstanden: man achtete auf ihre Stimme auch im Rate der Männer. Denn verständiger Sinn zierte sie nicht minder wie züchtige Sitte. Ja, man schrieb ihnen sogar die Gabe der Weissagung zu, und einige von ihnen haben auf große Unternehmungen wichtigen Einfluß geübt. Auch die Beschwerden und Gefahren des Kriegslebens teilten sie manchmal mit den Männern. Sie folgten ihnen in die Schlacht, um durch ihren Zuruf den Mut der Kämpfenden anzufeuern und die Verwundeten zu pflegen. Manche Schlachtreihe, die schon zu weichen begann, hat das Flehen der Frauen wieder zum Stehen und Kämpfen gebracht. 6. Bürgerliche Einrichtungen. — Die große deutsche Nation bestand aus einer Menge kleiner Völkerschaften. Sie lebten unabhängig von einander, hatten aber gleiche Sitten und Einrichtungen. An ihrer Spitze standen Fürsten (die Vordersten, Ersten), die aus den angesehensten und erfahrensten Männern gewählt wurden. Bei einigen Stämmen gab es auch
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