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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 203

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 203 — 7'7. Chlodwig, der Frankenkörrig. 1. Die Franken. — Während zur Zeit der Völkerwanderung viele deutsche Völker ihre Heimat verließen und in fremden Ländern neue Reiche gründeten, blieben die Franken in ihren Wohnsitzen am Niederrhein, breiteten sich aber von hier immer weiter gen Westen aus. Ihr König Chlodwig, aus dem Geschlechte der Merowinger, stiftete durch große Eroberungen ein mächtiges Reich. Fast das ganze Land, welches die Römer Gallien nannten, brachte er unter seine Herrschaft. Daher hat es den Namen Frankreich erhalten. Auch den Alemannen (am obern Rhein) entriß er einen großen Teil ihres Gebiets. Bei Zülpich besiegte er sie in einer blutigen Schlacht. Dieser Sieg hatte wichtige Folgen. 2. Chlodwigs Bekehrung. — Chlodwig nämlich war bis dahin ein Heide; seine Gemahlin aber bekannte sich zum Christentum. Vergeblich hatte sie ihn oft ermahnt, seinen nichtigen Göttern zu entsagen und den Christenglauben anzunehmen. Als es nun bei Zülpich zum heißen Kampfe kam und der Sieg sich schon auf die Seite der Alemannen neigte, da gedachte er dessen, was ihm seine Gemahlin von dem mächtigen Christengotte erzählt hatte, und er rief in seiner Angst: „Hilf mir, Jesus Christus, denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir jetzt den Sieg schenkest, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen!" Und siehe, alsbald wandte sich der Kampf: die Franken drangen vor, die Feinde wichen und flohen. Chlodwig erfüllte sein Gelübde. Am nächsten Weihnachtsfeste ließ er sich in der Stadt Rheims taufen und mit ihm viele seiner Franken. Der Papst in Rom war hocherfreut über die Bekehrung des mächtigen Königs. Er nannte ihn den all er christlichsten König, und diesen Beinamen haben seitdem alle seine Nachfolger auf dem fränkischen Throne als Ehrentitel getragen. Chlodwig jedoch hatte das Christentum nur sehr äußerlich angenommen. Er blieb auch als Christ, was er als Heide gewesen war: ein ungerechter, tückischer, grausamer Herrscher. Um seine Macht zu vermehren, zog er nicht allein auf Krieg und Eroberungen aus, er übte auch
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