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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 212

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 212 — Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herrschaft zu unterwerfen und zum Christentum zu bekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugte sich der streitbare Sachsenherzog Widukind dem mächtigen Frankenkönig, da ließen sich die oftmals besiegten Sachsen die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. Und Franken und Sachsen wurden Brüder und ein Volk durch den christlichen Glauben. 3. Karl erobert das Langobardenreich. — Einen zweiten Krieg führte Karl gegen die Langobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen. Ein Spielmann, erzählt man, zeigte ihm den Weg über das Gebirge und erhielt dafür soviel Land zum Geschenk, als man rings im Umkreis das Blasen seines Hornes hörte. Den Langobardenkönig aber befiel große Angst, als der gewaltige Held gegen seine Hauptstadt heranzog. Begleitet von einem vornehmen Franken, der vor Karls Ungnade zu ihm geflohen war, bestieg er seinen höchsten Turm und schaute weithin nach der Ankunft des Feindes. Als der Troß sich zeigte, fragte er: „Ist Karl in dem großen Heere?" „Noch nicht," erwiderte der Franke. Darauf kam der fränkische Landsturm. „Hierunter befindet sich Karl aber gewiß," sagte der König. „Noch nicht, noch nicht," lautete die Antwort. Dann erschienen neue Haufen. Und der erschreckte König rief wieder: „Das ist Karl selbst." Aber es hieß von neuem: „Noch immer nicht." Nächstdem erblickte man in langem Zuge die Bischöfe, Äbte und die ganze Geistlichkeit mit ihren Dienern. Des Königs Angst wuchs. „O, laß uns niedersteigen," stammelte er, „und uns unter die Erde verbergen vor dem zornigen Antlitz eines so furchtbaren Feindes!" Der Franke aber sprach: „Wenn du eine Saat von Eisen in dem Felde aufstarren siehst, dann gewarte, daß Karl kommt." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Als sie sich näherte, sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine eiserne Lanze hoch in der Linken und das mächtige.
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