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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 215

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 215 — dämm fährt. Die Erziehung der Jugend war ihm höchst wichtig. Daher stiftete er viele Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hose mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schute schicken. Eines ^ctge» trat er selbst in die Schulstube, hörte eine zeitlang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine livtfe Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den fleißigen, aber armen Knaben und sagte: „Ich freue mich, lieben Kinder, daß ihr gut einschlaget; bleibet dabei und werdet immer vollkommener. Zu seiner Zeit soll euch mein Lohn nicht fehlen. Zornig sah er dann ans die trägen Knaben zu seiner Linken und rief: „Ihr aber, ihr Söhne der Vornehmen, ihr feinen Püppchen, die ihr des Wissens nicht not zu haben meinet, weil ihr reich seid, ihr sauten, unnützen Buben, ich sage euch, bei Gott! euer Abel und eure zarten Gesichter gelten nichts bei mir; von mir habt ihr nichts Gutes zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht durch eifrigen Fleiß wieber gut machet!" 3. Karls Sorge für die Wohls ah rt des Volkes. — Auch für Handel und Verkehr, für Ackerbau und Landwirtschaft war der sorgsame Kaiser ungemein thätig. Zur Hebung des Verkehrs hatte er den Plan, durch einen Kanal den Rhein mit der Donau zu verbinben, ein Werk, das freilich zu jener Zeit noch nicht glücken wollte. Um den Ackerbau zu förbern, ließ er Dörfer anlegen, Wälber ausrotten, Sümpfe trocknen und öbe Strecken in fruchtbare Gefilbe nmwanbeln. In der Pflege der Lanbwirt-schaft ging er selbst mit dem besten Beispiele voran. Auf seinen Gütern herrschte die größte Drbnung. Der Ackerbau würde dort nach seinen eigenen Anordnungen ganz musterhaft betrieben; denn er selbst war ein sehr kundiger Landwirt, der seinen Verwaltern die trefflichsten Vorschriften erteilte über die Zucht der Haustiere und Bienen, die Bereitung des Weines und Bieres, des Honigs und Wachses, sowie über den Feld- und Obstbau, die Gärtnerei und die Fischerei. Die Verwalter mußten zu Weihnachten ein
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