Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 327

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 327 — ins Gefängnis gebracht und seiner Würde entsetzt wurde. Über seine Anhänger erging ein fürchterliches Blutbad: Tausende derselben wurden ergriffen, in den Kerker geschleppt und dort von gedungenen Mordknechten grauenvoll hingeschlachtet. 6. Des Königs Enthauptung. — Eine neue Nationalversammlung, der sogenannte Convent, verwandelte nun Frankreich in eine Republik. Aber in dem neuen Freistaat fand die rechte Freiheit keine Stätte. Rohe, herrschgierige Verbrecher führten das Regiment. Ihnen war es nicht genug, den König vom Throne gestoßen zu haben, sie dürsteten nach feinem Blut. Sie ließen ihn daher aus feinem Kerker vor den Convent bringen und sprachen: „Ludwig hat aus dem Lande fliehen und Frankreich an feine Feinde verraten wollen: er ist des Todes schuldig." Und obwohl der König mit Recht von sich sagen konnte, daß er stets nur das Beste feines Volkes gewollt habe, es half nichts: er wurde zum Tode verurteilt und wenige Tage darauf auf einem öffentlichen Platze in Paris durch das Fallbeil enthauptet. Einige Monate später mußte auch die Königin, eine Tochter der deutschen Kaiserin Maria Theresia, wie eine gemeine Verbrecherin auf dem Blutgerüste sterben, und der Kronprinz, ein zartes Kind von 9 Jahren, wurde von einem niederträchtigen Böfewicht, in dessen Gewalt man ihn gab, durch schändliche Mißhandlungen zu Tode gemartert. 7. Die Schre ckensh errschaft. — Frankreich stand jetzt unter einer furchtbaren Schreckensherrschaft. Alle Widersacher der blutgierigen Gewalthaber wurden aufs grausamste verfolgt, eingekerkert, hingerichtet. Eine zeitlang wurden in Paris Tag für Tag Menschen, unter ihnen viele verdienstvolle, ausgezeichnete Männer, auf das Blutgerüst geschleppt, oft 50, 60 und mehr auf einmal. In andern Städten ließ man Hunderte zusammen vor die Mündung von Kanonen treiben und niederschießen oder ganze Schiffe voll Unglücklicher, Männer, Frauen und Kinder, in Flüssen versenken. Durch solche Schandthaten wollten die grausamen Tyrannen, wie sie sagten, die Freiheit des Landes sicher stellen. Es war, als ob blinde Raserei ihre Sinne verwirrt hätte. Jede edlere Geistes-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer