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1. Alte Geschichte - S. 32

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 32 — daß der Held seine eigene Heimat nicht erkannte. Bald aber nahm die Göttin den Nebel von der Gegend, und nun erkannte er freudigen Herzens fein Heimatland. Die Schätze verbarg er m einer Grotte, und Athene riet ihm, zuerst zum E um aus, dem göttlichen Sauhirten, zu gehen, der von allen seinen Dienern am treuesten ihm anhing. Damit er aber unerkannt bleibe, verwandelte ihn Athene in einen armen, alten Bettler, ließ seine blühende Gestalt rusammenschrumpfen zum häßlichen Greise und blendete den Glanz seiner Augen Statt der köstlichen Gewänder hüllte sie ihn in ärmliche Lumpen und gab ihm einen Bettelsack. So erschien Odysseus beim treuen Enmäus. Dieser faß gerade und schnitt sich ein Paar Sohlen aus einer ©herhaut; beim Anblick des Fremden ließ er aber die Arbeit fahren und führte den Gast in feine Wohnung, wo er ihn mit Ferkeln bewirtete, denn die fetten Mastschweine mußte er ja für die Freier in die Stadt schicken. Die Rede kam bald auf Odysseus, und der vermeintliche Bettler schwur, daß der Held bald kommen und Rache an den Frevlern nehmen würde. Doch Enmäus schenkte ihm keinen Glauben, sondern meinte, fein unglücklicher Herr fei schon längst eine Beute der Fische. Allein dieser wiederholte feine Versicherung. Am andern Tage kehrte auch Telemach von feiner Reife zurück. Bevor er in die Stadt ging, kehrte er bei dem treuen Lauhirten ein und ward von ihm wie ein Sohn von seinem Vater empfangen. Ehrerbietig stand der verkleidete Odysseus vor fernem eigenen Sohne auf; doch Telemach hieß ihn freundlich sitzen bleiben und sagte, er werde auch einen Sitz finden. Enmäus eilte, der Penelope die glückliche Ankunft des Sohnes anzuzeigen. Da nahte Athene und riet dem Odysseus, sich dem Sohne zu erkennen zu geben. Von Atheues Stabe berührt, stand jetzt der Vater, in einen kostbaren Mantel und Leibrock gekleidet, in der Fülle feiner schönen und kräftigen Heldengestalt vor dem Sohne, der ihn staunend für einen Gott hielt. „Nein, ich bin kein Gott," ewiderte Odysseus, „ich bin dein Vater, um den du von trotzigen Männern viele Kränkungen erduldest." Noch immer war Telemach ungläubig, und erst als ihn Odysseus befchied, daß die Verwandlung ein Werk Athene? fei, schlang er in Freubenthräneii die Arme um den lange vermißten Vater. Dieser erzählte die Geschichte feiner Heimkehr und besprach mit Telemach den Plan zur Rache. Als Bettler wollte Odysseus-
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