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1. Alte Geschichte - S. 34

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
- 34 — Dann zog er ihn auf den Vorhof, wo er ihn an einer Mauer niedersetzte. Als der Abend herankam, wurde Feuer angezündet, den großen Männersaal zu erleuchten, und von neuem begann das tobende Gastmahl der Freier. Odysseus mußte noch manche Kränkung erdulden, bis sich jene in ihre eigenen Häuser begaben. Da trat die schöne Penelope mit ihren Mägden aus dem Gemach; dem Odysseus wurde ein Sessel zurechtgestellt, und dieser erzählte nun, wie er, aus Kreta stammend, vor Troja den Odysseus gesehen habe, und daß dieser, frisch und gefnnd, im Nachbarlande sich aufhalte und bald in die Heimat zurückkehren werde. Die Erzählung klang so wahrscheinlich, daß Penelope, im Herzen darüber erfreut, dem armen Bettler gewogen ward und der Schaffnerin Enryklea gebot, dem Gaste die Füße zu waschen. Diese war von froher Ahnung bewegt, und als sie am Bein des Fremden die ihr wohlbekannte Narbe gewahrte, da war kein Zweifel; aber Odysseus gebot ihr zu schweigen. Penelope war schon hinausgegangen, und Odysseus lagerte sich auf eine Stierhaut; doch der Schlaf floh ihn. 7. Kampf mit den Freiern. Mit dem andern Morgen brach der Tag der Entscheidung an. Die Freier kamen und begannen ihr wüstes Treiben noch ärger als sonst, ohne sich durch die Zeichen des nahen Verderbens warnen zu lassen. Penelope veranstaltete nun einen Kampf und versprach dem Sieger ihre Hand zu geben. Sie stellte zwölf Beile hintereinander im Saale auf und gebot den Freiern, einen Pfeil mit dem gewaltigen Bogen des Odysseus durch die zwölf Öhre der Beile zu schießen. Die Freier nahmen den Kampf an, doch keiner vermochte, den schweren Bogen zu spannen, obschon sie ihn durch Salbe und Wärme geschmeidig zu machen suchten. Schon wollten die ungeduldigen Männer den Kampf auf den folgenden Tag verschieben, als Odysseus sie bat, ihm den Bogen zu geben. Die Freier ergrimmten über die Unverschämtheit des Bettlers, aber Telemach reichte ihm die Waffe. Der Held betrachtete kunstverständig den wohlbekannten Bogen, dann spannte er die Sehne, es krachte, und der Pfeil flog durch die Öhre der Beile, ohne ein einziges zu verfehlen. Auf einen Wink des Odysseus gürtete Telemach sein Schwert um und trat zu dem Vater hin auf die Schwelle des Saales. Dann die Pfeile aus dem Köcher schüttend rief
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