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1. Alte Geschichte - S. 68

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 68 — Als sie in die Nähe von Ardea kamen, wo der Diktator Camillns in freiwilliger Verbannung lebte, sammelte dieser die Verzagten und schlug die Gallier in die Flucht. Die römischen Soldaten verlangten, er solle den Oberbefehl übernehmen. Dazu war die Genehmigung der Obrigkeit auf dem Kapitol nötig. Um diese zu holen, wurde ein Bote abgeschickt^ Er schwamm nachts den Tiber hinab, schlich sich durch die feindlichen Posten und erkletterte den Berg. Der Weg wurde von einem Gallier entdeckt und zu einem Überfalle benutzt. _ In einer mondhellen Nacht, als alles auf dem Kapitol schlief, selbst die Hunde, kletterten mehrere Feinde hinauf. Schon war einer oben, als plötzlich die heiligen Gänse der Juno ein solches Geschnatter erhoben, daß der Senator Manlius erwachte. Er eilte an den bedrohten Ort, hieb den nächsten Gallier nieder und stieß den solgenden in die Tiefe, so daß auch die nachfolgenden hinabstürzten. So war das Kapitol gerettet. Der achtlose Wächter wurde vom Felsen hinabgestürzt. Manlius aber erhielt von jedem eine Belohnung und wurde Kapitolinus genannt. Schon währte die Belagerung sechs Monate, die Not stieg aufs höchste, und noch erschien Camillns nicht zum Entsätze: da mußten die Römer unterhandeln. Brennus war zum Abzüge bereit, wenn man ihm 1000 Pfund Gold auszahlte. Beim Abwägen des Goldes brauchten die Gallier falsches Gewicht, und als sich die Römer darüber beschwerten, warf Brennus noch sein Schwert und Wehrgehäng zu dem Gewicht und rief: „Wehe den Besiegten!" Da kam Camillns mit dem Heere. Er erklärte den Vertrag für ungültig, da er ohne Diktator geschlossen sei, und hieß die Römer das Geld wegnehmen, denn mit Eisen, nicht mit Gold wolle er die Freiheit erkaufen. Die Gallier wurden geschlagen und Rom war frei. Den Camillus nannten die Römer Romulus, den zweiten Gründer Roms. 4. Pyrrhus. Schon waren die Römer die Herren von ganz Mittelitalien geworden. Zn ihrer Freude fand sich auch bald eine Gelegenheit, die mächtigste Stadt Unteritaliens, das reiche Tarent, anzugreifen. Die Tarentiner nahmen einst den Römern vier Schiffe weg, und als deswegen römische Gesandte in Tarent erschienen, wurden sie vom übermütigen Volke verhöhnt, weil sie das Griechische nicht richtig aufsprachen. Ja, dem Postumius wurde sogar das Gewand besudelt. „Lacht nur," rief dieser ihnen zu, „ihr werdet bald weinen! Mit eurem Blute soll mein Gewand gewaschen werden!" Als nun aber
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