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1. Mittlere Geschichte - S. 19

1892 - Leipzig : Reisland
— 19 — bringen. So gab er die Herzogtümer Schwaben, Bayern und Kärnten seinem Sohne Heinrich. 2. Das Papsttum. Gregor Vii. Seit Karls des Großen Zeit strebten die Päpste immer mehr danach, die geistliche Macht der Kirche über die weltliche der Könige und Fürsten zu erheben. Dadurch entstand ein immerwährender Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. Aus den höchsten Gipfel der Macht ward die Kirche erhoben durch Gregor Vii. Gregor Vii., mit seinem frühern Namen Hildebrand, war der Sohn eines Zimmermanns in Saona. In seinen früheren Jahren lebte er als Mönch in dem Kloster Clügny in Frankreich. Hier lernte ihn Papst Leo Ix. kennen. Dieser wurde vor dem gewaltigen Geiste und der Sittenstrenge Hildebrands so eingenommen, daß er ihn mit nach Rom nahm. Durch seine tiefe Einsicht in die Angelegenheiten der Kirche und durch seine außerordentliche Klugheit lenkte er nun die Schritte von fünf Päpsten, und er war es eigentlich, der die Kirche regierte. Um die Papstwahl, welche bisher durch den Adel, die Geistlichkeit und das Volk zu Rom erfolgt war, dem Einfluß der Kaiser zu entziehen, veranlaßte er die Errichtung des Kardinalkollegiums. Eine Stütze gegen die weltliche Gewalt hatte der Papst an den Normannen in Unteritalien. Als Hildebrand unter dem Namen Gregor Vii. (1073) den päpstlichen Stuhl bestieg, beschloß er den gewaltigen Plan zur Ausführung zu bringen, die Kirche von allem weltlichen Einfluß zu befreien und über alle Fürstenmacht hoch emporzuheben. Er sagte z. B.: „Wie der Mond nur leuchtet durch die Sonne, so sind Kaiser, Könige und Fürsten nur durch den Papst." Um dies zu erreichen, suchte er die Kirche von verschiedenen eingerissenen Mißbräuchen zu reinigen. Zunächst erneuerte er das Verbot der Simonie, d. h. der Erwerbung geistlicher Ämter für Geld. Der Name Simonie ist entlehnt von jenem Simon (Apostelgesch. 8, 18 f.), welcher den Aposteln die Gabe des heiligen Geistes für Geld abkaufen wollte. Zugleich übte Gregor strenge Zucht über unwürdige Geistliche. Um die Kirchengewalt über die weltliche zu erheben, verordnete er, daß die Fürsten fortan keinen Bischof mehr ernennen und zum Zeichen feines Amtes mit Ring und Stab belehnen durften. Dazu habe nur der Papst ein Recht. Der Ring deutete die Vermählung mit der Kirche, der Stab das geistliche Hirtenamt an. Die Überreichung dieser Insignien hieß Jnv e- 2*
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