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1. Mittlere Geschichte - S. 25

1892 - Leipzig : Reisland
— 25 — des Herrn von Unteritalien, wurde der Papst nach dreitägiger Plünderung Roms nach Salerno in Sicherheit gebracht, wo er im folgenden Jahre (1085) starb. Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung." 6. Heinrichs Ende. Inzwischen hatten die deutschen Fürsten einen neuen Gegenkönig gewählt, den Grafen Hermann von Luxemburg, den man spottweise den Knoblauchskönig nannte. Allein dieser war machtlos und unbedeutend und legte die Krone bald wieder nieder. Damit war jedoch der Krieg noch nicht zu Ende. Gregors Nachfolger (Urban Ii. und Pa-schalis Ii.) erneuerten den Bann gegen Heinrich und veranlaßten sogar seine Söhne zur Empörung gegen ihren Vater. Erst ließ sich sein Sohn Konrad zum Könige von Italien krönen. Dieser starb zwar (1101); doch nun empörte sich auch der zweite Sohn, Heinrich, gegen seinen Vater, und gewann durch Heuchelei einen großen Anhang. Der alte Kaiser brachte endlich am Rheine ein neues Heer zusammen. Der junge Heinrich mochte nicht mit ihm kämpfen und nahm seine Zuflucht zur Heuchelei und zum Verrat an seinem Vater. Gerührt warf er sich seinem Vater zu Füßen, bat ihn um Verzeihung und schwur, daß er es gut mit ihm meine. Der Vater glaubte seinen Eidschwüren, entließ sein ganzes Heer und folgte dem Sohne nach Bingen. Hier wurde der Verrat offenbar. Heinrich wurde gefangen genommen und nach Ingelheim gebracht. Dort zwang ihn sein Sohn, unterstützt vom Erzbischof von Mainz und mehreren Fürsten, zur Niederlegung der Krone. Weder Sitten noch Thränen des Vaters rührten des Sohnes Herz. Nach einiger Zeit gelang es dem alten Kaiser, nach Lüttich zu entkommen. Hier sammelte er ein Heer und wollte gegen seinen unnatürlichen Sohn zu Felde ziehen. Da erlöste der Tod den unglücklichen König von der Last seines Kummers. Er starb zu Lüttich (1106). Der Bischof von Lüttich ließ ihn feierlich beisetzen; allein der Gebannte sollte auch im Tode keine Ruhe haben. Da er im Banne gestorben war, befahlen die Geistlichen, daß sein Leichnam wieder ausgegraben werde. Und so stand derselbe unter einer elenden Verdachung aus einer kleinen Insel der Maas. Hier sang und betete ein mitleidiger Mönch Tag und Nacht an seinem Sarge. Dann wurde die Leiche nach Speier gebracht und in eine noch ungeweihte Kapelle gesetzt, wohin das dankbare Volk wallsahrtete. Erst im I. 1111 löste der Papst
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