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1. Mittlere Geschichte - S. 40

1892 - Leipzig : Reisland
— 40 — Endlich mußte sich Grema ergeben; die Bürger erhielten freien Abzug, die Stadt aber wurde zerstört. Nun begann die Belagerung Mailands. Beide Teile überboten sich an Grausamkeiten. Alle, welche den Mailändern Zusuhr bringen wollten, verloren die rechte Hand. Am 1. März 1162 mußte sich Mailand auf Gnade oder Ungnade ergeben. Die Konsuln mit den vornehmsten Edelleuten kamen ins kaiserliche Lager, 300 Ritter brachten die Schlüssel der Thore und 36 Fahnen. Am folgenden Tage kam das ganze Volk, barfuß mit Kreuzen in den Händen, mit Stricken um den Hals und Asche aus dem Haupte. Alle stürzten zu Boden und flehten um Erbarmung, aber Friedrich blieb unerbittlich. Er gebot allen Einwohnern auszuziehen und sich in vier Flecken niederzulassen, und überließ den Nachbarn die Stadt zur Zerstörung. Auf seinem dritten Zuge (1163) richtete der Kaiser nichts aus. Seine Statthalter hatten ihre Gewalt gemißbraucht und die Einwohner mit Härte behandelt. Da entstand durch den kühnen und klugen Papst Alexander Iii., des Kaisers erbitterten Gegner, ein großes lombardisches Städtebündnis. Friedrich beschloß nach Deutschland zurückzukehren. Auf dem vierten Zuge (1166) wandte sich der Kaiser zuerst gegen Rom, um den Papst zu züchtigen. Dieser mußte fliehen, und die Stadt wurde mit Sturm genommen. Da brach eine pestartige Seuche aus und raffte den besten Teil des Heeres hinweg. Friedrich eilte nach Deutschland zurück. In Susa entging er nur dadurch dem Tode, daß ein treuer Ritter, Hermann von Siebeneichen, der dem Kaiser an Gestalt ähnlich war, sich in dessen Bett legte, während Friedrich in einer Verkleidung entkam. Nach seiner Entfernung erhoben sich die italienischen Städte wieder. Mailand wurde wiederhergestellt und dem Kaiser zum Hohn, dem Papste Alexander zu Ehren die Festung Alexandria gebaut. Nicht ohne Mühe brachte der Kaiser zu einem neuen Zuge über die Alpen ein Heer zusammen. 1174 unternahm er einen fünften Zug. Er belagerte Alexandria, mußte aber, da ein Heer zum Entsätze der Stadt heranrückte, die Belagerung aufheben. Eine entscheidende Schlacht mußte geschlagen werden. Da verweigerte plötzlich sein eifersüchtiger Waffengefährte Herzog Heinrich der Löwe, der mächtigste deutsche Fürst, den Beistand. Friedrich lud ihn zu einer Unterredung nach Chiavenna ein. Hier erschöpfte der Kaiser alle Mittel, um Heinrich zu ge-
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