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1. Mittlere Geschichte - S. 45

1892 - Leipzig : Reisland
— 45 — eigner Schwiegersohn, zornig hervor und rief: „Wie darfst du frecher ungerechter Schurke einen so großen und herrlichen Ritter zum Tode verurteilen?" Zugleich hieb er ihn mit dem Schwerte, daß er für tot Hinwegetragen wurde. Der König verbiß seinen Zorn. Konradin sprach noch rührende Worte zum Volke. Dann umarmte er seinen Jugendfreund, legte sein Oberkleid ab, hob die Arme gen Himmel und sprach: „Jesus Christus, Herr der Welt! Wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen soll, so befehle ich meinen Geist in deine Hände!" Nun kniete er nieder und rief: „D Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" Darauf empfing er den Todesstreich. Als Friedrich das Haupt seines Freundes fallen sah, schrie er im heftigsten Schmerze laut auf, so daß alle zu Thränen gerührt wurden. Dann fiel auch sein Haupt. So kläglich endete das edle Geschlecht der Hohenstaufen. 5. Siziliamsche Vesper. Durch ganz stalten zogen sich wilde Parteikämpfe. Auch das Papsttum hatte in Karl von Anjou einen gefährlichen Gegner erhalten. Aber das Regiment der Franzosen war begleitet von der unmenschlichsten Tyrannei. Länger als zehn Jahre erduldeten die Sizilier diese Gewaltherrschaft, da nahm das unterdrückte Volk Rache. Infolge einer frechen Frevelthat, welche ein Franzose namens Drouet an einer Bürgerstochter in Palermo beging, kam es um die Vesperstunde des 30. März 1282 in Palermo zu einem Mutigen Aufstande, bei welchem alle Franzosen auf Sizilien ermordet wurden. Dieses Blutbad wird die sizilianische Vesper genannt. Die Herrschaft über Sizilien wurde Peter von Aragonien übertragen. Nun fetzten zwar die Franzosen alle Mittel in Bewegung, die Insel wiederzuerobern, allein alle Anstrengungen blieben erfolglos, Sizilien blieb dem Hause Aragonien. 6. Das Interregnum. Zwei Jahre nach dem ^ode Konrads Iv. kam sein Gegenkaiser Wilhelm von Holland in einem Kriege gegen die Friesen um (1256). Das kaiserliche Ansehen war bereits so tief gesunken, daß kein deutscher Fürst die Krone annehmen wollte. Sie wurde daher fremden fürsten übertragen. Ein Teil der Fürsten wählte Richard von Cornwallis, einen englischen Prinzen, der andere den spanischen König Alfons X. von Castilien. Letzterer ist nie nach Deutschland gekommen; Richard kam dreimal, aber sein Ansehen dauerte nur so lange als sein Geld. Man nennt diese
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