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1. Mittlere Geschichte - S. 102

1892 - Leipzig : Reisland
— 102 — kleid ab und verheiratete sich dann mit dem Fräulein Kath a-rrna von Bora, die vorher Nonne in dem Kloster Nimpt-schen Bet Grimma gewesen war. In demselben Jahre (1525) starb Friedrich der Weise von Sachsen, und sein Nachfolger Johann der Beständige führte die Reformation in Sachsen ein. Im I. 1527 hielten Luther und sein Freund Melanch-thon eine Schul- und Kirchenvisitation in Sachsen. 4. Philipp Melanchthon. Luthers Freund und Gehilfe am Werke der Reformation wurde 1497 in Breiten, einem Städtchen in der Unterpfalz, geboren; sein Vater war Waffenschmied. Schon als Knabe zeichnete er sich durch ausgezeichnete Geistesgaben aus, mit denen sich eine liebenswürdige Bescheidenheit und äußere Anmut verband. Seine Bildung erhielt er auf der Schule zu Pforzheim, wo der berühmte Reuchlin sich seiner annahm und ihn bestimmte, seinen eigentlichen Namen Schwarz erd nach einer damals unter den Gelehrten sehr gewöhnlichen Sitte in den griechischen Melanchthon zu verwandeln. Schon in seinem dreizehnten Jahre hatte Melanchthon durch seinen ausdauernden Fleiß die erforderliche Reife erlangt, um die Universität besuchen zu können. In einem Alter von einundzwanzig Jahren wurde er dem Kurfürsten von Sachsen als Professor der alten Sprachen an der Universität Wittenberg empfohlen und erhielt die Anstellung. Der Ruf großer Gelehrsamkeit ging vor ihm her, und seine Vorlesungen wurden so eifrig besucht, daß er oft vor 2000 Zuhörern las. Er besaß die Gabe eines angenehmen und faßlichen Vortrags in hohem Grade. Melanchthons erste Bekanntschaft in Wittenberg wurde Luther, und beide wurden Freunde. Die Gaben, welche ihnen die Natur verliehen hatte, schienen sich gegenseitig zu ergänzen. Melanchthon übertraf Luthern an Gelehrsamkeit und Einsicht, dieser aber jenen an Entschlossenheit, und jeder ehrte des andern große Eigenschaften. So schreibt Luther: „Ich danke es meinem guten Philipp, daß er uns griechisch lehrt. Ich bin älter als er, allein das hindert mich nicht, von ihm zu lernen. Ich sage es frei heraus, er versteht mehr als ich, dessen ich mich auch gar nicht schäme." Von seinem Verhältnis zu Melanchthon schrieb Luther: „Ich bin dazu geboren, daß ich mit den Rotten und Teufeln muß kriegen und zu Felde liegen, darum meine Bücher viel stürmisch und kriegerisch sind. Ich muß. die Klötze und Stämme ausrotten, Dornen und Hecken weg--
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