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1. Mittlere Geschichte - S. 103

1892 - Leipzig : Reisland
— 103 — hauen, die Pfützen ausfüllen und bin der grobe Waldrechter, der Nahn brechen und zurichten tmiß. Aber Magister Philipp fährt säuberlich und stille daher, bauet und pflanzet, säet und begeußt mit Lust, nachdem Gott ihm gegeben seine Gaben reichlich." Dagegen bewies auch Melanchthon Luthern dte größte Hochachtung und Verehrung. Gewöhnlich nannte er ihn den Doktor und beobachtete gegen ihn ein vorsichtiges Benehmen. „Luther," sagt er in einem Briefe, „war bei seinen großen Tugenden von Natur hitzig und aufbrausend. Ost mußte ich ihm eine sklavische Unterwürfigkeit beweisen, da er zuweilen mehr seinem Temperamente folgte und weniger auf seine Person und das allgemeine Beste Rücksicht nahm. Er konnte es nicht gut leiden, wenn man von seiner Meinung abwich." Melanchthon hätte trotz seiner Gelehrsamkeit die Reformation nicht zustande gebracht, dazu war er viel zu sanst und ängstlich. „Ach," schreibt er einmal, „wenn man mich doch nicht aus meinem Hörsaale abriefe und mich nur zum besten der Jugend ungestört arbeiten ließe! Das ist meine Ruhe und Freude. Für andere Dinge bin ich zu weich und ungeschickt." Und wirklich leistete er für die Wissenschaften Außerordentliches. Besonders machte er sich dadurch verdient, daß er zweckmäßigere Schulbücher für dieselben schrieb und die Erlernung der alten Sprachen sehr beförderte. 17. Befestigung der Reformation. Luthers Tod. 1. Die augsburgische Konfession und der schmalkaldische Bund. Bei ihrer Visitation der Kirchen und Schulen fanden die Freunde eine erstaunliche Unwissenheit bei den Lehrern und beim Volke; der ganze Gottesdienst bestand in dem Herplappern unverstandener Gebetssormeln. Das bewog Luthern, 1529 seinen großen und kleinen Katechismus zu schreiben, damit Lehrer und Schüler sich daraus unterrichten könnten. Der Gottesdienst wurde nur in der Landessprache abgehalten, die Messe, der lateinische Kirchengesang, der Cölibat und andere Mißbräuche wurden abgeschafft. An eine Unterdrückung des Reformationswerkes war nicht mehr zu denken. Und nicht bloß in Sachsen wurde jetzt nach Luthers Sinn und Lehre die Reformation eingeführt, sondern außer vielen anderen Gegenden Deutschlands auch in Preußen, Schweden und Dänemark. Der Hochmeister des deutschen Ordens, Albrecht vott Brandenburg, durch persönlichen Verkehr mit Luther für die Reformation gewonnen, verwandelte Ostpreußen in ein
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