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1. Mittlere Geschichte - S. 105

1892 - Leipzig : Reisland
— 105 — wo er das evangelische Siegeslied: „Ein' feste Burg" gedichtet hat. Weil nun der Kaiser den Protestanten die letzte Frist zur Rückkehr in den Schoß der katholischen Kirche gestellt hatte, so erkannten diese die Gefahr, in der sie schwebten. Sie kamen daher 1531 in Schmalkalden zusammen, und zwischen dem Kurfürsten Johann von Sachsen, dem Landgrafen Philipp von Hessen und anderen Fürsten und Grafen und elf Städten wurde ein förmliches Bündnis geschlossen (der fchmalkaldische Bund). Hierdurch verpflichteten sie sich, einander beizustehen, wenn sie wegen der Religion angegriffen werden sollten. Wahrscheinlich wäre es jetzt auch schon zu Gewaltthätigkeiten gekommen, wenn der Kaiser nicht gegen die Türken, die sogar bis Wien vorgedrungen waren, und gegen Frankreich zu kämpfen gehabt hätte. Er sah sich daher genötigt, mit den protestantischen Ständen den Nürnberger Reli-gionssrieden (1532) zu schließen, wodurch zwar für jetzt ein Religionskrieg vermieden, den Protestanten aber noch keine Sicherheit gewährt wurde. Dem schmalkaldischen Bunde trat ein heiliger Bund der Katholiken (1538) gegenüber. Doch hatte schon 1534 Land gras Philipp von Hessen den vom schwäbischen Bunde vertriebenen Herzog Ulrich von Württemberg nach einem Siege bei Lausen am Neckar wieder in sein Land eingesetzt, worauf die Reformation in Württemberg eingeführt wurde. 1536 trat Pommern, 1539 Brandenburg unter Joachim Ii. und kurz daraus Sachsen der Reformation bei. Kaiser Karl V. hoffte noch immer, die Protestanten wieder zur katholischen Kirche zurückkehren zu sehen, wenn man ihrem Verlangen nach einem allgemeinen Konzil nachkäme. Aus seinen Wunsch berief daher der Papst Paul Iii. 1545 das Konzil zu Trident (Trient). Aber die Protestanten weigerten sich, dasselbe zu beschicken, weil die katholische Partei doch voraussichtlich aus demselben das Übergewicht bekam. Auch der Versuch des Kaisers, auf einem Reichstage in Augsburg 1547 einen einstweiligen Vergleich, Interim genannt, zustande zu bringen, das den Protestanten den Kelch, die Ehe der Geistlichen und den Besitz der eingezogenen geistlichen Güter zugestand, schlug fehl, und fand weder bei Katholiken noch bei Protestanten Beifall. Und nun beschloß der Kaiser Gewalt zu gebrauchen. 2. Luthers Tod. Luther erlebte den Ausbruch des Krieges nicht mehr. Er litt in den letzten Jahren seines Lebens an
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