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1. Neuere Geschichte - S. 7

1895 - Leipzig : Reisland
das berüchtigte Restitutionsedikt, nach welchem bte Protestanten alle seit dem Passaner Vertrage eingezogenen Kircheu-aüter Stifte, Klöster rc. den Katholiken zurückgeben sollten; die Reformierten sollten gar nicht gebulbet, die Lutheraner aber von den katholischen Fürsten zur katholischen Religion angehalten werben. Zur Durchführung dieser Verorbnung behielt der Kaiser sein Heer bei. Inzwischen erhoben sich laute Klageu über bte furchtbaren Greuel der Soldaten Wallensteins und über bte Erpressungen seiner Feldherren, die auf Kosten der armen Bauern stch bereicherten. Katholiken wie Protestanten beklagten stch über die Willkür Wallensteins. Als bethet im Jahre 1630 tn Reaensbnra Ferbinanb seinen ersten Reichstag hielt, drangen alle unter dem Vorgänge Maximilians von Bayern auf bte Absetzung Wallensteins. Mit Wiberstreben gtng der Kotier darauf ein. Als jenem die Gesandten bett Beschluß verkündeten, wußte er schon von allem. Er bedauerte den Kaiser, gehorchte aber in stolzer Ruhe und zog sich aus seine Güter tu Böhmen zurück, wohl voraussehend daß balb eine Zeit kommen werbe, wo man seiner wieber bedürfe. Auch Mecklenburg würde ihm genommen. 2. Wallensteins Wiedererhebung. Nun waren bte schwedischen Waffen unter Gustav Aböls überall siegreich, und nach der Schlacht bei Breitenfelb (1631) und der Eroberung Bayerns lagen biefem die kaiserlichen Erbstaaten onen. Nur ein Mattn war es, welcher jetzt helfen konnte: Wallenstetn. An biesen schwer beleibigteu Helben wenbete stch der Kaiser. Wallenstein lebte zurückgezogen in kaiserlicher Pracht. Sechzig Ebelknaben, in hellblauen Samt mit Golb gekleidet, bebienten ihn. Er hatte Kammerherren, von denen einige des Kaisers Dienst verlassen hatten. Eine Leibwache von 50 Hellebardieren stand in seinem Schloßhofe. 300 auserlesene Pferde fraßen in seinen Ställen aus marmornen Krippen. Er gab die glänzendsten Feste, doch blieb er stets ernst und ftufter. Er sprach wenig und beobachtete mit argwöhnischem Bucke die Anwesenden. _ , . , Der Kaiser schickte Gesandte au Wattenstetu, bte thu bewegen sollten, ein neues Heer zu werben. Der gekränkte Feldheer wies anfangs alle Anträge ab und blieb kalt und gleich -cüttig. Endlich, nach langem Bitten, versprach er, binnen drei Monaten ein Heer zu werben. Kaum war es ruchbar geworden, daß Wallenftein wieder ins Feld ziehen wollte, so strömten die Krieger scharenweise feinen Fahnen zu. Bauern verließen den Pflug, Handwerker die Werkstatt, um auf leichtere
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