1895 -
Leipzig
: Reisland
- Autor: Hüttig, Ch. G.
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Neuere Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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nach ihm gezückt, als ein anderer ihn zurückhielt mit den Worten: „Nicht hier am Altar, Bruder! Er wird uns nicht entwischen!" Da erschien der Adel der Umgegend und trieb die Strelitzen auseinander. Die Aufrührer unterwarfen sich demütig. Die Rädelsführer wurden hingerichtet, 30 an der Zahl, die übrigen begnadigt.
Natalie zog sich mit ihrem 15jährigen Sohne nach dem Dorfe Preobraschenskoi zurück. Hier versammelte Peter Knaben gleichen Alters um sich, mit denen er Soldaten spielte. Sophie sah das Spiel gern, weil $eter dadurch, wie sie meinte, von ernsteren Geschäften abgelenkt würde. Aber bald merkte sie, wie gefährlich ihr diese Potefchni (Spielkameraden) werden könnten. Sie beschloß, Peter zu ermorden. Dieser sammelte ein kleines Heer um sich, und Sophie wagte es nicht, ihn anzugreifen. Sie mußte sich ihm unterwerfen und in ein Kloster gehen. So war Peter Alleinherrscher (1689—1725), denn fein schwacher Bruder Iwan, der noch den Zarentitel führte, starb bald darauf.
Jetzt bildete er sich nun aus feinen Potefchni ein Heer nach europäischer Weise. Die Bildung einer Seemacht sollte folgen. Peter reiste 1693 nach Archangel am weißen Meere und suchte den Handel zu beleben. Als er 1694 wieder hinkam, hatte er die Freude, mit mehreren russischen Schiffen in See gehen zu können. Zwei Jahre später (1696) entriß er den Türken die wichtige Stadt Asow und verjagte mit seiner Flotte die türkischen Schiffe vom Donfluffe.
2. Peters Reise nach Holland. Um seine Kenntnisse zu bereichern und alles Gute in den europäischen Staaten selbst kennen zu lernen, rüstete Peter 1697 eine große Gesandtschaft aus. Da er selbst unerkannt bleiben wollte, so ging er unter dem Titel eines Oberkommandeurs mit. Die Reise ging über Riga nach Königsberg, wo der Kursürst Friedrich Iii. von Brandenburg die Gesandtschaft in feierlicher Audienz empfing. Peter war auch dabei. Alle Hofleute erkannten ihn sogleich an feiner hohen Gestalt und an dem Blitze feiner rollenden Augen. Der Kurfürst gab sich alle Mühe, ihn durch allerlei Festlichkeiten zu unterhalten. Mit großer Wißbegier besuchte Peter die Handwerker und Künstler, besonders die Bernsteindrechsler. Von Königsberg reifte er über Berlin und Hannover nach Amsterdam. Nachdem er hier die Werkstätten der Künstler und Handwerker genau kennen gelernt hatte, begab er sich in das Dorf Saardam, wo großer Schiffsbau getrieben wurde. Um auch diesen kennen zu lernen, ließ er sich unerkannt unter dem Namen Michaelow unter die dortigen Schiffszimmerleute