Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuere Geschichte - S. 34

1895 - Leipzig : Reisland
fiel ihm so auf, daß er sie sogleich zu sich nahm; durch ihr einnehmendes Betragen wußte sie sich sein Vertrauen zu verschaffen, bis er sie zu seiner Gemahlin erhob. Sie begleitete ihn auch jetzt in den Krieg. Die Russen fielen in die Moldau ein und zogen längs dem Pruth hinab. Plötzlich sahen sie sich von dem ungeheuren Heere der Türken eingeschlossen. Peter konnte sich das Mißliche dieser Lage nicht verbergen. Er verschloß sich in sein Zelt. Da half ihm seine Katharina. Mit ihren Jnwelen wurde ein Friedensbote an den Großwesir geschickt. Die Edelsteine wirkten schnell, und die Türken schlossen so rasch einen Frieden mit den Russen, daß ihn Karl nicht mehr zu hindern vermochte. Auf die erste Nachricht hiervon hatte sich Karl zu Pferde gesetzt, um den Wesir zu bewegen, daß er den Krieg allein fortsetzen dürfe, allein vergebens: der Friede war geschlossen. Alle Versuche Karls, die Türken zu einem neuen Kriege mit Rußland zu bewegen, schlugen fehl. Nach der Schlacht bei Pultawa erklärte August Ii. den Frieden von Altranstädt für erzwungen, kehrte nach Polen zurück und verjagte in Verbindung mit dem Zaren den Les-zinski vom Throne. Auch Friedrich Iv. von Dänemark begann den Krieg von neuem. Alle drei fielen nun über die schwedischen Provinzen her und nahmen sie trotz der Tapferkeit der Schweden bis auf einige Überreste weg. Karls Lage wurde immer mißlicher. Den Türken wurde fein Aufenthalt lästig, und der Sultan bestand darauf, daß er die Türkei verlassen möchte. Aber Karl wollte jetzt gerade ihm zum Ärger bleiben. 6. Karls Rückkehr und Tod. Endlich, nachdem er 5 Jahre in der Türkei gewesen war, und die Schweden drohten, einen Reichsvorsteher zu wählen, erklärte er, er wolle abreisen (Oktober 1714). Der Sultan war edel genug, ihm noch glänzende Geschenke zu machen. Einige Tage laug ließ sich Karl die langsame Reise gefallen. Dann aber, an der türkischen Grenze, setzte er sich mit feinen Obersten Rosen und Düring zu Pferde und ritt unter fremdem Namen weiter. Er ritt über Ofen, Wien, Regensburg, Nürnberg, Bamberg, Würzburg, Hanau, Kassel, Braunschweig, Güstrow nach Stralsund. In 14 Tagen legte er 280 Meilen zurück. Rosen hatte schon in den ersten Tagen zurückbleiben müssen, auch Düring war ohnmächtig liegen geblieben. Am 11. November 1714 nachts um 1 Uhr langte Karl vor Stralsund an. Man mußte ihm die Stiefeln von den Beinen schneiden. Groß war am andern Morgen die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer