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1. Neuere Geschichte - S. 90

1895 - Leipzig : Reisland
— 90 — nach so vielen glänzenden Siegen zum erstenmal die Volkskraft kennen lernte, selbst in Spanien, nahn: Madrid ein und eroberte fast das ganze Land. _ Während dieser Zeit hatte Österreich aufs neue gegen ihn gerüstet. Der Kaiser Franz rief das ganze Volk unter die Waffen, und Erzherzog Karl übernahm die Führung. Napoleon verließ Spanien, wo nun die Franzosen von den Engländern unter Wellington vollständig besiegt wurden. Gegen Österreich entbot Napoleon die Truppen des Rheinbundes. Mit diesen schlug er die österreichischen Heere siegreich zurück, besonders in der Schlacht bei Eckmühl am 22. April 1809. Triumphierend zog er in Wien ein und nahm seine Residenz Zu Schönbrunn. Da führte Erzherzog Karl ein Heer ans Böhmen zum Entsätze Wiens heran. Auf dem Marchfelde bei den Dörfern Aspern und Eßlingen kam es am 21. und 22. Mai zu einer furchtbaren zweitägigen Schlacht. Mauerfest widerstand die österreichische Jnsant erie dem Andrang der französischen Reitermaffen. Napoleon erlitt zum erstenmal eine blutige Niederlage; mit Mühe rettete er sich auf die Donauinsel Sobau. Der Marschall Sannes war gefallen, viele Generale verwundet. Leider wurde dieser Sieg nicht benutzt. Die vom Erzherzog Karl erwarteten Verstärkungen blieben aus; Napoleon gewann Zeit sich zu erholen und schlug die Österreicher am 5. und 6. Juli bei Wagram... Im Frieden von Schönbrunn am 14. Oktober 1809 verlor Österreich Westgalizien an das Großherzogtum Warschau, das Inn-Viertel an Bayern, die illyrischen Provinzen an Frankreich. Tirol war an Bayern gekommen und sollte seine alte Landesverfassung verlieren. Aber mit treuer Siebe hing das Volk am angestammten österreichischen Fürstenhause und erhob sich gegen die Fremdherrs chast. Die Häupter des Aufstandes waren der Sandwirt Andreas Hofer von Pasfeyer, ein frommer Mann, fräs tig von Gliedern und stattlich von Ansehen mit seinem langen, schwarzen Barte; Joseph Speckbacher, ein verwegener Schütze, und der Krämer Martin Teimer. Napoleon schickte den Marschall Sefebte mit zahlreichen Truppen nach Tirol, und es entspann sich ein furchtbarer Kampf. Dem Speckbacher folgte fein Sohn Anbreas, „der Anberl" genannt, ins Gefecht; ba er selbst noch nicht mitfechten bürste, sammelte er die feinblichen Kugeln in feinem Hütlein und brachte sie dem Vater. Die Feinde erlitten große Verluste von den nie fehtenben Stutzen der kühnen Bergfchützen. Doch thalf alles nichts, der Kaiser Franz mußte im Frieden sein treues Volk selbst aufforbern, sich den Feinden zu ergeben.
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