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1. Neuere Geschichte - S. 118

1895 - Leipzig : Reisland
— 118 — vember rückte General Wrangel mit Truppenmacht in Berlin ein und entwaffnete die Bürgerwehr. Am 5. Dezember löste der König die Nationalversammlung aus und gab aus eigener Machtvollkommenheit eine freisinnige Verfassung, die von einer neuen Versammlung endgültig festgestellt werden sollte. Diese wurde am 6. Februar 1850 vom Könige beschworen. 5. Kämpfe im Parlament. In Frankfurt waren endlich unter heftigen Parteikämpfen die „Grundrechte des deutschen Volkes^' zum Abschluß gekommen (21. Dezember 1848). Allein Österreich, Preußen, Bayern, Hannover und Sachsen lehnten ihre Annahme ab. Gagern hatte richtig erkannt, daß eine Einigung Deutschlands mit Österreich nicht möglich sei. Dem gegenüber erklärte Fürst Schwarzenberg, Österreich wolle seine deutschen Provinzen im deutschen Bunde erhalten wissen, ohne dieselben vom österreichischen Gesamtstaate abzutrennen. Die Großdeutschen hielten die Abtrennung Österreichs für ein Unglück, während die Kleindeutschen nur von Preußens Führung die Herstellung eines Bundesstaates erwarteten. Um auf das Andringen des Volkes die Reichs-Verfassung durch Wahl eines Oberhauptes zu vollenden, wurde am 28. März 1849 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen, mit 290 gegen 248 Stimmen zum Erbkaiser von Deutschland gewählt. Der König empfing die Frankfurter Deputation am 3. April und erklärte, daß er ohne freie Zustimmung der deutschen Fürsten die Krone nicht annehmen könne. Diese Ablehnung war für das Frankfurter Parlament der Todesschlag. Das Parlament forderte zwar das Volk auf, die Reichsverfaffuug zur Geltung zu bringen, und es kam zu demokratischen Ausschreitungen. In Dresden brach am 3. Mai ein Aufruhr ans, weil der König die Einführung der Grundrechte verweigerte. Preußische Truppen stellten die Ruhe wieder her. Auch in der Pfalz und in Baden, wo am 9. Mai die Besatzung der Bundesfestung Rastatt sich mit der Bürgerwehr verbündete und die Garnison von Karlsruhe ihren Rittmeister ermordete, kam es zu bedrohlichen Auftritten. Sie wurden jedoch von preußischen Truppen unter Anführung des Prinzen von Preußen niedergeworfen, der am 13. Juni in die Pfalz einrückte und die Freischaren über den Rhein warf. Am 20. Juni rückten die Preußen in Baden ein, und die Aufständischen unter Mieroslawsky wurden bei Waghäusel am 21. Juni geschlagen. Infolge der Ereignisse riefen, wie schon vorher Österreich Preußen und mehrere andere Regierungen ihre Abgeordneten
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