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1. Neuere Geschichte - S. 121

1895 - Leipzig : Reisland
— 121 — seiner feindseligen Stellung gegen Österreich an Frankreich einen starken Rückhalt. Napoleon ward nach einer Zusammenkunft mit Alexander vou Rußland durch das Attentat Orstms ans sein Leben in erschreckender Weise an die Verpflichtung zur Mitwirkung für Italiens Freiheit erinnert. Darauf nahm er die italienische Sache in die Haud und beredete mit Graf Eavour, dem fardinischen Minister, die ferneren Pläne in betreff Italiens. Falls mit seiner Hilfe Sardinien die Lombardei gewinnen würde, sollte Nizza und Savoyen an Frankreich kommen. Am Neujahrstage 1859 machte Napoleon beim Empfange des diplomatischen Corps nähere Andeutungen. Zum Erstaunen aller Welt bedauerte er gegen den österreichischen Gesandten zu Paris, daß die Beziehungen zwischen Österreich und Frankreich nicht so seien, wie er sie zu fehen wünsche. Viktor Emanuel wies in seiner Thronrede auf den „Schmerzensfchrei" hin, der sich überall in Italien erhebe. Österreich nahm dies als Kriegserklärung und schickte zahlreiche Truppen nach Italien. Auch Sardinien und Frankreich rüsteten. Rußland brachte nun zwar einen Kongreß der Großmächte zur Schlichtung der italienischen Frage in Vorschlag; aber Österreich verwarf ihn, weil es von ihm kein günstiges Ergebnis erwarten konnte, und so sollte der Krieg entscheiden. Am 23. April erhielt Sardinien das österreichische Ultimatum und eine dreitägige Frist zur Erklärung. Es erfolgte eine ablehnende Antwort. Sofort standen zwei französische Heere in Italien als Verbündete Viktor Emanuels; eins war über die Alpen gestiegen,,, das andere in Genua gelandet. Am 29. April gingen die Österreicher über den Tessin und rückten in Piemont ein. Die geringe Anzahl der österreichischen Truppen, die wenig umsichtige Oberleitung und die Mangelhaftigkeit der Heerverpflegung zogen ihnen den Verlust der Schlacht bei Magenta (4. Juni) zu. Sie waren genötigt, sich auf den Mrncio zurückzuziehen, und damit war die Lombardei d n Feinden preisgegeben. Nun übernahm Kaiser Franz Joseph den Oberbefehl über seine Armee selbst. Aber trotzdem die Seinen mit der größten Tapferkeit kämpften, wurden sie doch bei Solferino am 24. Juni in einer sehr blutigen Schlacht besiegt und zogen sich auf das Festungsviereck zurück. Die öffentliche Stimmung in Süddeutschland steigerte sich für Österreich. Preußen beantragte daher beim Bunde die Aufstellung eines Beobachtungsheeres am Oberrhein. Da erscholl plötzlich zu aller Welt Erstaunen der Ruf Friede! Die Besorgnis, am Rhein und Po zugleich kämpfen zu müssen, be-
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