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1. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 204

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 204 — fruchtbar mache. Jede neue Ansiedlung wird ihm geweiht; und chr wißt, als wir diese Siedlung gründeten, haben wir die Grenze durch einen Hammerwurf bestimmt. Ehre und Namen, Eigentum Wege und Stege, alles verdanken wir ihm, der unsere Arbeit im Feld und Wald segnet. Donar hat einen Lieblingsbaum, das ist die Elche. Unter ihren Zweigen zünden wir daher zur Sommerzeit das Feuer für Donar an, werfen Erlen, rothaarige Eichhörnchen und Bocksdorn hinein, führen bekränzte Böcke und Ochsen durch die Fluren nach dem Opferftein, schlachten sie dort und verzehren ihr Fleisch beim Opfermahl. Der Donnerstag hat von dem gewaltigen Gotte seinen Namen. Donar hat auch eine gar liebliche Schwester, das ist Oftara, die Göttin des Aufgangs und des Frühlings. Ihr Fest feiern wir zur Frühlingszeit, wenn die oonne Laub und Gras und Blumen hervorlockt. Dann tragen die Leute Holz auf den Bergen zusammen und zünden das Osterfeuer an und grüßen die liebliche öftere. Und auf dem Anger spielen Jünglinge und Mädchen und Kinder, und die Alten schauen fröhlich zu und freuen sich der Wunder, die Ostara tut. d. Wodan hat noch einen Sohn; das ist Ziu. Einst war er der höchste und herrlichste unserer Götter; jetzt gilt er nur als Kriegs- oder Schlachtengott. Sein Tag, der Dienstag kommt noch heute gleich nach Sonntag und Montag, also vor dem Tage Wodans. Er war einst unsern Vätern der glänzende Gott des Tages und des Himmels. Nachdem aber Kamps und Kriegsfahrt überhand genommen, ist er zum fchwerttragenden Kriegsgott geworden. Kein anderer Gott bekommt Opfer au Menschen, nur er; und fangen wir im Kriege einen Feind, so opfern wir ihn auf Zins Altar. Das Schwert ist Zius heilige Waffe und das Noß sein geweihtes Tier. Ziu zu Ehren tanzen die Jünglinge nackend die kunstvollen Tänze zwischen Schwertspitzen. In der Schlacht brückt er den Kriegern das Schwert in die Hand und verleiht ihnen Mut und Begeisterung, ^hm zu Ehren stimmen sie Kriegslieder an, und nach jeder gewonnenen Schlacht bringen die Krieger dem Ziu Dank und Opfer. 6. Gut sinb alle Göttinnen, gut ist Oftara und gut ist Freia; aber schrecklich ist Hella, die in der Unterwelt haust, die uner-bitterliche Göttin der Toten. Der Weg zu ihr geht durch schaurig tiefe und bunkle Täler. Ein rauschender Fluß trennt die Welt des Todes von der Welt der Lebendigen. In einer Felsenhöhle bewacht der Höllenhund den Eingang. Zu Hella fahren alle hinab, die nicht auf dem Schlachtfelde, sondern die ohne Wunden den „Strohtod" gestorben sind. Hella ist eine Tochter des bösen Gottes Loki; ihr Saal heißt Elend, ihre Schwelle Einsturz, ihr Bett drohendes Unheil; ihr Knecht heißt Träge, ihre Magd Langsam, ihre Schüssel Hunger und ihr Messer unersättliche Gier.
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