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1. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 266

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 266 — (Bem. Aus der Betrachtung hat sich der geschichtliche Vorgang herauszuschälen und ist dann von den Schülern unter Leitung des Lehrers zusammenzufassen.) Ii. Denken. A. Zur Vertiefung und zum Vergleich. Zum ersten Stück: Veranlassung zu neuem Kriege. 1. S egest es — der Widerstrebende, Neidische; sein Verhalten, das schon früher Armins Sache gefährlich geworden, hier führt es zum Zwist, zum Streit in der eigenen Familie, zu Uneinigkeit im Volk, zum neuen Kampf mit dem Feinde der Freiheit. Auf diese erneute Zwietracht gründet der Feind seinen Plan. „Wenn zwei uneins sind, hat der Dritte den Vorteil." 2. Thusnelda — das Gegenteil ihres Vaters; die Freundin der Freiheit, die Verehrerin des Freiheitskämpfers; sie verläßt den römerfreundlichen Vater, um des Helden Armin Gattin zu fein — eine heldenhafte, echte deutsche Frau. 3. Armin raubt oder entführt die Thusnelda. Ist das recht? Die altgermanische Sitte des Brautraubes, wenn der Brautkaus verweigert ist, dient hier zur Erklärung. 4. Germaniens. Der schlaue Römer kennt seinen Vorteil: der Zwist der Deutschen ist es; er benutzt ihn als willkommenen Anlaß, gegen Armin vorzugehen. 5. Thusneldas Gefangennahme: die Tochter vom eigenen Vater dem Gatten entrissen und dem Feinde als Gefangene überliefert ! Zur vertieften Auffassung dieses ergreifenden Moments dient das Bild „Thusnelda wird von ihrem Vater Segest dem römischen Feldherrn Germaniens übergeben", Gemälde von Richard Böhm, wiedergegeben im Bildersaal deutscher Geschichte, i) Situation: Die Burg des Segest, eindringende römische Truppen, an ihrer Spitze Germaniens — eine echte römische Gestalt; im Mittelgrunde: Segest, der mit dem Römer verhandelt; rechts: Thusnelda, von Frauen und Mägden umgeben, sie erscheint als die Hauptgestalt des Bildes. Was wir in ihren Mienen lesen können? Stolz gegen die Römer — Verachtung gegen den eigenen Vater. Ein Kind wird ihr von einer Magd entgegengehalten. Das ist der Sohn Armins. Auch das Kind muß mit in die Gefangenschaft; der Großvater erbarmt sich , ) Das Bild eignet sich auch vortrefflich als Ausgangspunkt bei der Darbietung. Die Situation, in die das Gemälde uns versetzt, erweckt so viele Fragen, verlangt so manche Antwort, daß wir des vollen Interesses des Schülers sicher sind. „Wer ist Germaniens? Wie kommen die Römer aufs neue nach Deutschland? Wie kommt Segest dazu, seine eigene Tochter auszuliefern ?"
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