Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 341

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 341 — Das Kloster. 1. Der Bau des Klosters. Die wichtigsten Mittelpunkte für die Verbreitung des Christentums waren die Klöster. Die Missionare gründeten daher solche, wo es anging. — Sollte ein Kloster gebaut werden, so zogen Geistliche und Laien, die Ackerbau und Handwerk verstanden, an die fürs Kloster bestimmte Statte. Gewöhnlich suchten sie den wilden Wald oder die feuchte Flußniederung auf, füllten die riesigen Waldbäume, legten Kalköfen an, brannten Ziegelsteine oder nahmen Bruchsteiue aus den nahen Bergen. Inmitten des Raumes, der für das Kloster bestimmt war, bauten sie die Kirche, dicht daran die Wohnungen der Klosterleute, so daß die Gebände einen großen, rechteckigen Platz, den Klosterhof, umschlossen. Um den Hos lief eine Säulenhalle, der Kreuzgang. Neben dem Hauptgebäude errichteten die Bauleute die Schule des Klosters, eine Herberge für Gäste, ein Haus für Kranke und im weiteren Umkreise Arbeits- und Wirtschaftsgebäude: Mühle, Bäckerei, Branerei, ein Werkhaus für Schuster, Sattler, Drechsler und Schmiede, wie auch Stallungen; und zwischen und neben den einzelnen Gebäuden wurden große Gärten für Gemüse, Obst und Heilkräuter angelegt. Oft standen schon nach Jahresfrist hohe Mauern und Gebäude, wo vorher wilder Wald gewesen war. Die gelichteten Stellen des Waldes, die nicht als Bauplatz und Hofrauni dienten, wurden durch die Klosterleute in Wiesen- und Ackerland verwandelt. 2. Die Klosterleute. Die Bewohner des Klosters waren Mönche, Männer, die gelobt hatten, ihren Oberen stets zu gehorchen, nie zu heiraten und keine irdischen Güter zu haben. Sie durften das Kloster nie wieder verlassen, nannten sich unter-einander Brüder und hatten eine besondere Tracht, die Mönchstracht. Der Scheitel ihres Hauptes war kahl geschoren. Ihr Oberster war der Abt. Daher nannte man manches Kloster auch Abtei. Der Abt hatte als Zeichen seiner Würde den Abtsstab. — Außer den Mönchsklöstern gab es auch Fraueuklöster. Ihre Bewohnerinnen hießen Nonnen; die Vorsteherin hieß Äbtissin. Die Nonnen lebten ähnlich wie die Mönche. Die Vorschrift, nach der Mönche und Nonnen lebten, hieß die Regel. Alle, die nach derselben Regel lebten, bildeten einen Orden. Der Orden, der für die Einführung des Christentums in unserm Vaterlande am meisten getan hat, war der Orden der Benediktiner. 3. Das Leben im Kloster. Manche Mönche zogen als Priester hinaus in die Gemeinden, andere lehrten, andere trieben daheim in stiller Zelle Wissenschaften und Künste, schrieben ganze Bücher ab und studierten deren Inhalt; wieder andere schafften in Küche und Keller, und noch andere sorgten für Garten
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer