Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 33

1910 - Berlin : Parey
Die Erwerbung und Verteidigung Schlesiens. 33 „Wenn ich das Unglück hätte, vom Feinde gefangen zu werden, so verbiete ich. daß man auf meine Person die geringste Rücksicht nehmen oder demjenigen die geringste Bedeutung beilege, was ich etwa aus der Gefangenschaft schreibe. Wenn mich ein solches Unglück ereilt, so will ich mich für den Staat opfern, und man soll alsdann meinem Bruder gehorchen. Ihn, die Minister und alle meine Generäle mache ich mit ihrem Kopse dafür verantwortlich, daß man für meine Befreiung weder ein Lösegeld noch eine Provinz opfere vielmehr den Krieg fortsetze und alle Vorteile benutze ganz so, als hätte ich niemals in der Welt gelebt." Prag und Külin 1757. Der König führte zunächst sein Heer nach Böhmen und griff die Österreicher bei Prag am 6. Mai 1757 an, die hier in einer wohlbefestigten Stellung den Angriff erwarteten. Nach einem furchtbaren Kampfe, der 10 Stunden lang dauerte, erfochten die preußischen Truppen einen glänzenden Sieg und warfen den Feind nach Prag hinein, das sie einschlössen und belagerten. Der greise Feldmarschall Schwerin hatte an der Spitze des voran-stürmenden Fußvolkes, die Fahne in der Hand, den Heldentod gesunden. „Sein Tod", schreibt der König, „machte die Lorbeeren des Sieges verwelken." Zur Unterstützung des in Prag eingeschlossenen Heeres zog eine neue österreichische Armee von Osten her heran. Der König zog ihm mit einem Teile seines Heeres entgegen und griff das doppelt so starke Heer der Österreicher bei Kolin an. Aber diesmal verließ ihn das Glück; er wurde gänzlich geschlagen; 8000 seiner besten Krieger bedeckten das Schlachtfeld, und 5000 waren gefangen genommen worden. Der König mußte die Belagerung Prags aufheben und Böhmen verlassen; er zog sich nach Sachsen zurück. Rotzbach und Leuthkn 1757. Die Niederlage Friedrichs bei Kolin ermutigte auch die Verbündeten Österreichs. Die Russen fielen in Ostpreußen ein, die Schweden in Pommern; die Österreicher bemächtigten sich Oberschlesiens und die Franzosen, vereinigt mit der deutschen Reichsarmee, waren bis Thüringen vorgedrungen und schickten sich an, in Sachsen einzufallen. Das waren schwere Zeiten, und der Untergang des Hauses Brandenburg schien gewiß; aber der König verzagte nicht, und sein treues Volk unterstützte ihn. Die Landstünde von Pommern, Brandenburg und Magdeburg rüsteten auf ihre Kosten 12 000 Soldaten aus; alte, längst verabschiedete Offiziere eilten herbei und übernahmen die Führung; Adlige Und Bauern gaben ihre Pferde her, um die Reiterei zu versorgen. So konnte der König bald wieder sein Heer vervollständigen und den Kampf von neuem aufnehmen. Zunächst wandte er sich mit 22 000 Mann gegen die Franzosen, die, mit der Reichsarmee vereint, 64000 Mann stark in der Ebene zwischen Unstrut und Saale standen. Bei dem Dorf«» R n b n A Ä n a !, Vaterländische Geschichte. 3
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer