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1. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 119

1910 - Berlin : Parey
Die Landwirtschaft. 119 Arbeitern und rief dadurch im wirtschaftlichen Leben, namentlich in den Arbeiterverhältnissen, eine große Umwälzung hervor. Hunderttausende von ländlichen Arbeitern wanderten in die Industrie-bezirke ab, und viele selbständige Handwerker, die kein rechtes Auskommen mehr bei ihrem Handwerk fanden, weil die Fabrik-erzeugnisse vollkommener und billiger hergestellt werden konnten, verließen ihre Werkstatt und wurden Fabrikarbeiter. Ii. Die Landwirtschaft. 1. Die naturwissenschaftliche Grundlage der Landwirtschaft. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Landwirtschaft sowohl in ihrer Lehre als auch in ihrer praktischen Handhabung besonders durch die Fortschritte der Naturwissenschaften beeinflußt und gefördert worden. Bisher hatte man in die Naturgesetze, durch die das Leben, namentlich die Ernährung der Pflanzen und Tiere bestimmt wird, nur eine mangelhafte Einsicht. Die bisherigen Grundsätze, die man bei der pflanzlichen und tierischen Ernährung mit Erfolg angewandt hatte, waren lediglich das Ergebnis sorgfältiger Beobachtungen und eingehender Versuche; aber sie entbehrten zumeist der wissenschaftlichen Begründung. Diesem Mangel abgeholfen und Anregung zu neuen wissenschaftlichen Forschungen auf dem Gebiet der landwirtschaftlichen Chemie gegeben zu haben, ist das Verdienst des Münchener Professors Justus Liebig, des Vaters der Agrikulturchemie (f 1873). Er betonte in seinen Schriften vor allen Dingen die Wichtigkeit der mineralischen Pflanzennähr st offe und hielt einen Ersatz der dem Boden durch die Pflanzenkultur entzogenen Mineralien für unbedingt nötig, namentlich dann, wenn der Landwirt einen Teil der Erzeugnisse verkaufte. Er empfahl als Mittel hierzu besonders die menschlichen Exkremente, die tierischen Knochen, den Guano und die Phosphorite. Die Folge davon war, daß man eifrig nach Mineralstoffen suchte, die als Düngemittel dienen konnten. Diese fand man bald in stetig steigender Zahl und Menge und brachte sie zur Anwendung. Wenngleich sich ein heftiger Kampf gegen einzelne Lehren Liebigs erhob und manches sich auch wohl in der Praxis als irrig und unausführbar erwies, so bleibt ihm doch der Ruhm, daß er diejenigen Naturgesetze bestimmt und überzeugend klargelegt hat, deren Kenntnis und Anwendung eine Erhöhung der Ertragsfähigkeit des Ackerbaus und der Viehzucht ermöglichte. Naturforscher und Vertreter der Landwirtschaft wurden durch den Streit mit Liebig zu neuen Forschungen angeregt, und das Ergebnis all dieser Bemühungen war, daß sich nicht nur Kenntnis der
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