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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 10

1888 - Berlin : Hertz
10 Die Grafen von Ballenstädt; Albrecht der Bär. zusandte. Das Bisthum Oldenburg wurde neu hergestellt, das zu Mekelburg (Mecklenburg) gegründet, und es schien, als sollte unter deutscher Oberhoheit (denn Gottschalk bekannte sich als deutscher Vasall) ein christlich-wendisches Reich entstehen. Aber der Haß der alten Götzeneiferer ließ auch dies Mal das Werk der Bekehrung nicht Bestand haben; nachdem schon der dritte Theil des ganzen Wendenvolks für das Christenthum gewonnen war, vereinigten sich die kühnsten unter den Wenden zu einem geheimen, furchtbaren Bunde für den alten Götzenglauben. Gottschalk hatte keine Ahnung von dem Unheil, welches ihm und seiner christlichen Schöpfung drohete: die Verschworenen überfielen und ermordeten ihn, als er in der Kirche zu Leuzen feine Andacht verrichtete, und mit ihm sank noch einmal das Christenthum in jenen Gegenden dahin, noch einmal trat der Götzendienst zwischen der Elbe und Oder seine längst bestrittene Herrschaft an. Bald aber sollte die Zeit erscheinen, wo einer kräftigen Hand die feste Begründung christlichen Glaubens und deutschen Wesens in jenen Marken vorbehalten war. L. Albrecht der Gär (1134—1170). Lieg des Christenthums unter den Wenden. Albrecht von Ballenstädt wird Markgraf der Nordmark. Kaiser Lothar übertrug im Jahre 1134 die Verwaltung der Nordmark dem Grafen Albrecht von Ballenstädt, welcher von seinen Zeitgenossen wegen seiner ritterlichen Kraft und Tapferkeit Albrecht der Bär genannt wurde. Er war es, der mit dem Schwert und mit seltener Weisheit das Ziel erreichte, welches so viele Vorgänger vergeblich erstrebt hatten, er stürzte für immer die heidnischen Tempel und legte den Grund zu dem mächtigen Reiche, welches sich von Brandenburg aus allmälig über Norddeutschland ausbreitete. Die Grafen von Ballenstädt besaßen seit alter Zeit große Erbgüter in Sachsen und waren zugleich Herren der Grafschaft von Aschersleben, deren lateinischer Name Ascharia später in Ascania verstümmelt wurde, wovon die Ballenstädter auch den Namen Ascanier erhielten. Der letzte Graf von Ballenstädt vor Albrecht hatte diese Stammburg in ein Kloster verwandelt und seinen Sitz auf der Burg Anhalt genommen. Graf Albrecht, ausgezeichnet durch Schönheit des Körpers, Kraft und Muth, hatte schon früh an den Kämpfen Theil genommen, welche Herzog Lothar von Sachsen gegen den Kaiser Heinrich V. führte, wofür ihm Lothar die lausitzische Ostmark anvertraut hatte. Als nun dieser, sein Freuud, zum Kaiser gewählt worden (1125), hoffte Albrecht von ihm als noch glänzenderen Lohn das Herzogthum Sachsen zu erhalten, da Lothar als Kaiser nicht mehr selbst Herzog von Sachsen bleiben durfte. Der Kaiser aber gab das Herzogthum seinem eigenen Schwiegersohn, Heinrich dem Stolzen, welcher außerdem Baiern als Lehen besaß. Schon hierdurch fand sich Albrecht gekränkt, und als nun bald darauf auch die Nordmark, welche eben erledigt war, nicht ihm, sondern dem Grafen Udo von Freckleben gegeben wurde, da ergriff den bitter getäuschten Ballenstädter heftiger Zorn und er empörte sich gegen den Kaiser. Den gegen ihn abgesandten Grafen von Freckleben erschlug er im ritterlichen
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