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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 412

1888 - Berlin : Hertz
412 Blücher bei Groß - Görschen und Bautzen. Feldherr, Marschall Bernadette, endlich vorstellen ließ, für seinen Ruhm und für seine Regierung habe er genug gethan, nun solle er, da ihm nichts An« deres übrig bliebe, sich auf ehrenvolle Bedingungen ergeben. Er betheuerte, daß er sich auch der Uebermacht nicht ergeben würde, aber die Gegend gestatte der Reiterei nicht, zu fechten, auch habe er kein Pulver, kein Brot, noch Fntter mehr, darum wolle er sich ergeben, doch vor der Niederleguug der Waffen mit allen Kriegsehren ausrücken. Das wurde bewilligt. Blücher selbst begab sich auf sein Ehrenwort fürerft nach Hamburg. Dort lebte er, zwar gebeugt vou seinem und des Vaterlandes Unglück, doch unverzagt und stark und voll muthigen Vertrauens. Im März 1807 wurde er gegen den gefangenen französischen General Victor ausgewechselt und nahm an dem unglücklichen Feldzuge in Preußen bis zum Tilsiter Frieden rührigen Antheil. Seitdem hatte er den Befehl über die pommerschen Truppen. Als in den folgenden Jahren (1808 und 1809) sich in Preußen Stimmen erhoben, welche einen allgemeinen Aufstand zur Abschüttelnng des französischen Joches herbeiwünschten, war auch Blücher dieser Richtung ganz hingegeben und persönlich zu jedem Wagniß bereit. Kraftvoll sprach und schrieb er in diesem Sinne und eilte, seine Truppen zum Vorrücken auf den ersten Befehl fertig zu halten; mit Unmuth empfing er den Befehl, die ungefragt begonnene Rüstung sogleich wieder einzustellen. Auch er wurde durch den Tod der Königin Luise sehr ergriffen, und schrieb darüber in seiner Weise an einen Freund: „Lieber Eisenhart! Ich bin wie vom Blitz getroffen. Der Stolz der Weiber ist also von der Erde geschieden. Gott im Himmel, sie muß vor uns zu gut gewesen sein. Schreiben Sie mich ja, alter Freund, ich bedarf Ufmuuteruug und Unterhaltung. Es ist doch unmöglich, daß einen Staat so viel auf einander folgendes Unglück treffen kann, wie den nnsrigen..." Mit welcher Freude begrüßte nun Blücher die Tage, wo aus dem Norden neue Hoffnungsstrahlen für Preußens Wiedererhebung durch das Dunkel der bisherigen Unglücksnacht hereinleuchteteu; mit welcher Begeisterung eilte er nach Breslan, um des Königs patriotische Entschlüsse beschleunigen zu helfen; welche Glückseligkeit für ihn, als er nun an der Spitze der schlesischen Truppen gegen den übermüthigen Feind einherziehen konnte! Bei Groß-Görschen schon wurde ihm Gelegenheit gegeben, seinen alten Heldenmuth neu zu bewähren, und der Kaiser von Rußland schrieb ihm bei Uebersendung des St. Georgenordens: „Die Tapferkeit, welche Sie in der Schlacht am 2. Mai bewiesen haben, die von Ihnen an diesem schönen Tage geleisteten ausgezeichneten Dienste, Ihre Hingebung, Ihr Eifer und die glänzende Art, sich jederzeit da zu befinden, wo die Gefahr am größten ist, Ihre Beharrlichkeit, das Feld der Ehre, obgleich verwundet, nicht zu verlassen, mit einem Wort, Ihr ganzes Benehmen hat mich mit Bewunderung und Dankbarkeit erfüllt." — Auch an der Schlacht bei Bsutzeu hatte Blücher gläuzenden Antheil, noch strahlender aber sollte sein eigenthümliches Feldherrntalent erst nach dem Waffenstillstand im schlesischen Feldzuge gläuzeu. Der Tag an der Katzbach (26. August 1813). Es ist bereits erwähnt, daß Napoleon wegen des Anrückens des Schwarzenberg'schen Corps gegen Sachsen sich mit der Hauptarmee aus Schlesien wieder dorthin gezogen hatte. Der Marschall Macdonald aber war mit seinem Heere gegen
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