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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 510

1888 - Berlin : Hertz
510 Missunde; Ober - Selk; Uebergang über die Schlei. Nachdem jedoch die Schiffe eine Anzahl Schüsse erhalten hatten, zogen sie sich eilig zurück. Die Preußen besetzten nach kurzem Kampfe die Stadt und die nahe liegenden Höhen. Die erste Ausgabe der Verbündeten war die Eroberung des Dane werk, einer Reihe von festen Werken und Wällen, welche sich hinter der Schlei quer über einen großen Theil von Schleswig erstreckten, überall geschützt durch Sümpfe, Flüsse und Wasserflächen. Die östliche Ecke des gewaltigen Festungswerks war von der Schlei umflossen, die sich von der Stadt Schleswig bis zum Meere wie ein breiter See ausdehnt und durch ihre Wasserfläche eine natürliche Schutzwehr für das Dauewerk bildete. Der schmale Punkt bei Missunde war, um den Uebergang zu verhindern, durch sieben Schanzen und durch einen starken Brückenkopf befestigt. Am 2. Februar gingen die Preußen gegen Missunde vor. Da die Dänen bis dahin sich überall vor den anrückenden Feinden zurückgezogen hatten, so kam es darauf an, hier zu erproben, ob sie Überhaupt zur Vertheidigung des Danewerks entschlossen seien. Prinz Friedrich Karl ließ deshalb am 2. Februar Nachmittags einen Theil seiner Truppen gegen den Brückenkopf vorrücken. Die Infanterie nahm die Verschanzungen bei der Ornumer Mühle mit Sturm und trieb die Dänen in den Brückenkopf zurück; die Artillerie eröffnete ein lebhaftes Feuer gegen die Schanzen, welches von den Dänen kräftig erwidert wurde. Ein dichter Nebel, welcher sich auf die Erde lagerte, erschwerte das Zielen. Es war ein ungleicher Kampf, da sich die Dänen in gedeckten Stellungen befanden und das Terrain genau kannten, die preußische Artillerie dagegen ungedeckt stand und ohne sicheres Anzeichen in den Nebel hineinfeuerte. Die Infanterie ging indessen todesmuthig vor, um durch einen raschen Stoß die Schanzen in ihre Gewalt zu bringen; aber überall gerieth sie unter das Kreuzfeuer der Schanzen. Der eigentliche Zweck des Vorgehens war jedoch erreicht, man hatte die Stärke der Stellung erprobt und wußte, daß der Feind sich zu vertheidigen entschlossen sei. Der Kampf konnte daher abgebrochen werden, aber der Tag von Missunde, an welchem bte preußischen Truppen sich in helbenmüthiger Tapferkeit bewährt hatten, trug dazu bei, die Zuversicht auf das weitere Gelingen zu erhöhen. — Inzwischen waren die Oesterreich er von der westlichen Seite her gegen das Dauewerk vorgerückt und hatten die Dänen durch ein glänzendes Gefecht bei Ober-Selk ans ihren Stellungen vertrieben und in das eigentliche Dauewerk zurückgeworfen. Während jetzt der dänische General de Meza einen Angriff auf die festen Werke erwartete und sich bei Schleswig sowohl, wie bei Mijjunbe zur kräftigen Gegenwehr rüstete, hatten bte Preußen einen Plan ins Auge gefaßt, um das Dauewerk ohne die schweren Opfer eines Sturms in die Gewalt zu bekommen : durch einen kühnen Uebergang über die untere Schlei sollte das Festungswerk umgangen und die bänische Armee im Rücken angegriffen werben. Uebergang über die Schlei. Am 5. Februar in aller Frühe brach Prinz Friedrich Karl mit dem größten Theil seiner Truppen ans der Stellung bei Missunde aus, um drei Meilen weiter östlich über die Schlei zu gehen. Vor Missunde wurden nur soviel Truppen zurückgelassen, als nöthig waren, um durch fortwährendes Artilleriefeuer den Feind zu täuschen und zu beschäftigen. Nach einem beschwerlichen Marsch im heftigsten Schneegestöber trafen
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