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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 511

1888 - Berlin : Hertz
Räumung des Danewerkes; Oeversee. 511 die Truppen am Nachmittage gegenüber Arnis und Kappeln ein, wo der Uebergang unternommen werden sollte. Die Fähre bei Arnis war von den Dänen abgebrochen und das jenseitige Ufer durch zwei mit Kanonen stark besetzte Schanzen vertheidigt. Die Preußen schickten sich an, die Feinde aus Arnis und Kappeln zu vertreiben; die Schlei entlang wurden die preußischen Batterien aufgestellt. Die Dänen aber nahmen den Kampf nicht auf; sie räumten zuerst die Stellung bei Kappeln. Eine preußische Truppenabtheilung setzte bei Nacht auf Kähnen unbehelligt über den Fluß und stellte sich längs des jenseitigen Ufers auf, um den Hauptübergang der übrigen Armee bei Arnis zu decken. Mitten in der Nacht ging die Nacbricht ein, daß die Dänen auch Arnis geräumt hatten. Alsbald setzte die Vorhut der Preußen auch dort über den Fluß, um die Verfolgung des Feindes zu beginnen. Die übrige Armee bivonakirte am Ufer bei heftigem Schneegestöber, aber froh und voll Begeisterung. Mit dem ersten Grauen des Morgens begann der Ban einer Brücke über die Schlei. Nach wenigen Stunden war das schwierige Werk fertig, und nun erfolgte der Uebergang. Am jenseitigen Ufer wurde der Feldherr von den Bewohnern mit Freude begrüßt. Gleichzeitig traf auch schon die Nachricht ein, daß die Dänen das ganze Danewerk ausgegeben hatten. Sobald die Dänen in und vor der Stadt Schleswig während der Nacht durch die aufgestellten Feuerzeichen von dem Uebergange der ersten Preußen Kunde erhalten hatten, räumten sie in größter Hast die Stadt und das ge-sammte Danewerk, und flohen nach Flensburg zu, mit ihnen auch König Christian, welcher kurz vorher dort eingetroffen war, um Kriegsrath zu hatten und seine Truppen anzufeuern. Die Dänen hatten zu dem eiligen Rückzüge allen Grund; denn während sie für den nächsten Morgen einen Hauptangriff von den Oesterreichern und der preußischen Garde zu erwarten hatten, drohe* ten die Preußen unter Prinz Friedrich Karl ihnen nunmehr von Norden her in den Rücken zu fallen. Da war feine Zeit zu verlieren, und der Aufbruch erfolgte mitten in der Nacht. Als der Feldmarschall von Wrangel am Morgen den Abzug der Dänen erfuhr, ordnete er sofort die schleunigste Verfolgung derselben in der Richtung auf Flensburg an. Am Morgen schon rückten Oesterreicher in die Stadt Schleswig ein und wurden dort mit Jubel empfangen. Sie setzten alsbald die Verfolgung fort; obgleich die Dänen einen Vorsprung von mehreren Stunden hatten und der Marsch auf der beeisten spiegelglatten Chaussee mit der größten Schwierigkeit verknüpft war, holten die Oesterreicher den Feind doch vor Abend bei Oeversee (2 Meilen diesseits Flensburg) ein. Ungestüm warfen sich die österreichischen Husaren und die sogenannte „eiserne Brigade" auf die Dänen; es entspann sich ein hartnäckiges, blutiges Gefecht, in welchem die Oesterreicher Sieger blieben. Doch waren sie zu erschöpft, um den weitern Rückzug der Dänen nach Flensburg zu hindern. — Während die Oesterreicher und die preußische Garde auf dem linken Flügel die Dänen vor sich her trieben, rückte Prinz Friedrich Karl ans dem rechten Flügel längs der Küste mit der größten Beschleunigung vor, um, wenn es möglich wäre, noch vor den Dänen Flensburg zu erreichen. Der Prinz hatte, sobald ihm die Räumung der Danewerke bekannt geworden war, seiner ganzen Cavallerie den Befehl ertheilt, den Feinden so rasch nachzueilen, als es die Kräfte von
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