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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 516

1888 - Berlin : Hertz
51g Bor Düppel; Ballegaard. fortgesetzt und durch dieses Bombardement ein Theil der Schanzen von Tage zu Tage unbrauchbarer und so für den endlichen Sturm zugänglicher gemacht. Um sich aber den Schanzen unmittelbar nähern zu können, mußten zunächst gedeckte Stellungen durch Anlegung von Laufgräben gewonnen werden. Zu solchem Zwecke erhielt die (brandenburgische) Brigade Raven am Abend des ersten Osterfeiertages den Befehl, die feindlichen Vorposten noch weiter zurückzuwerfen, damit die Erdarbeiten vor Störung gesichert würden. Am andern Morgen (28. März) um 2 Uhr rückten die Truppen in der größten Stille aus. Um |4 Uhr trafen sie auf den Feind: ohne einen Schuß zu thun, stürzten sie sich auf denselben, warfen ihn und nahmen von der vorgeschriebenen Stellung Besitz. Kaum hatten sie die Arbeit des Eingrabens begonnen, so kehrte der Feind mit verstärkter Macht zurück. Die Preußeu aber drängten ihn wiederum zurück und rückten nunmehr bis dicht an die Schanzen vor. Gegen diese Stellung eröffneten die Dänen aus den Schanzen ein mörderisches Feuer, und nachdem inzwischen der Tag angebrochen war, griff auch „Rolf Krake" vom Wenningbuude her die preußischen Truppen mit einem Hagel von Kartätschen und Granaten an. Diese gingen nunmehr bis zu der vorher eroberten Stellung, auf die es von vorn herein abgesehen war, zurück und behaupteten dieselbe. Der beabsichtigte Erfolg war vollständig erreicht und schon in der Nacht zum 30. März konnten die Preußen in aller Stille und ohne Störung Seitens des Feindes die erste Parallele zur gedeckten Annäherung an die Schanzen anlegen. In den folgenden Nächten wurde sie erweitert und mit Geschützen versehen, und am 2. April konnte das Bombardement auf die Schanzen aus den Batterien beginnen. An demselben Tage aber sollte an anderer Stelle ein Unternehmen versucht werden, dessen Gelingen alle weiteren Belagerungsarbeiten und die Erstürmung der Schanzen überflüssig gemacht hätte. Alles war heimlich vorbereitet, um schon damals einen Uebergang nach Alfen zu unternehmen, so den Dänen in den Rücken zu kommen und ihr Heer zu vernichten. Von Bal-legaaro aus sollte die Hälfte des preußischen Heeres auf 140 Pontons und Kielbooten über die Alsen-Föhrde übergesetzt werden. Gleichzeitig sollte die preußische Flotte auslaufen, damit die dänischen Kriegsschiffe von Alfen abgezogen würden und den Uebergang nicht hindern könnten. Um aber die Aufmerksamkeit der Dänen von dem Unternehmen abzulenken, würde gleichzeitig ein allgemeines Bombarbement der Schanzen angeorbnet. Der Plan war reiflich überlegt, alle Vorbereitungen glücklich und ungemerft burchgeführt. In der Nacht zum 2. April würden die Pontons auf Bauerwagen von allen Seiten heimlich herbeigeschafft. Um 1 Uhr Morgens war Alles zur Stelle. Inzwischen war das bisherige schöne Wetter starkem Winb und Regen gewichen. Um Mitternacht hatte sich Sturm erhoben, der die Wellen mit Macht an das Ufer peitschte. An der Küste entstand eine völlige Brandung. Die Sachverständigen erklärten es für ganz unmöglich, auch nur ein Ponton ins Wasser zu bringen, die Wellen mußten es sofort füllen und zum Sinken bringen. Vollends aber werde man das Landen an dem anderen Ufer gar nicht in der Gewalt haben. Der Macht der Elemente gegenüber mußte auf den Versuch verzichtet werden. Die Truppen, die zur Einschiffung bereit
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