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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 546

1888 - Berlin : Hertz
546 Armeebefehl. Gefecht bei Liebenau an Eure Spitze gestellt, bin ich stolz darauf, als der erste Diener unsere-Königs mit Euch Gut und Blut einzusetzen für die heiligsten Güter unseres Vaterlandes. Soldaten! Zum ersten Male seit über 50 Jahren steht unserem Heere ein ebenbürtiger Feind gegenüber. Vertraut auf Eure Kräfte, auf unsere bewährten vorzüglichen Waffen, und denkt, es gilt denselben Feind zu besiegen, den einst unser größter König mit einem kleinen Heere schlug. Und nun vorwärts mit der alten preußischen Losung: Mit Gott sür König und Vaterland." — Prinz Friedrich Karl erließ (am 22. Juni) eine Ansprache an die erste Armee, in der es hieß: „Unser Anfang sei mit Gott! Auf ihn laßt uns unsere Sache stellen, der die Herzen der Menschen lenkt, der die Schicksale der Völker und den Ausgang der Schlachten entscheidet. Wie in der heiligen Schrift geschrieben steht: „Laßt Eure Herzen zu Gott schlagen und Eure Fäuste auf den Feind." In viesem Kriege handelt es sich — Ihr wißt es — um Preußens heiligste Güter und um das Fortbestehen unseres theueren Preußens. Der Feind will es zerstückeln und erniedrigen.-------------------- Wir wollen Preußen erhalten, wie es ist und durch Siege kräftiger und mächtiger machen. Wir werden uns unserer Väter würdig zeigen. Wir bauen auf den Gott unserer Väter, der in uns mächtig sei und Preußens Waffen segnen wolle!" — Der Feldzug des Prinzen Friedrich Karl. Liebenau; Podol; Münchengrätz; Gitschin. Die drei Armeen hatten den Befehl, aus ihren Standorten nach Böhmen einzurücken und bei Gitschin ihre Vereinigung zu bewerkstelligen, um mit gemeinsamer Kraft in der Richtung auf Pardubitz vorzugehen und dort die österreichische Nord-Armee aufzusuchen. Die erste und die Elb-Armee hatten einen Marsch von einigen Tagen mehr zu machen, um mit der schlesischen Armee, Falls deren Eindringen in Böhmen glückte, bei Gitschin zusammenzutreffen. Deshalb sollte Prinz Friedri ch Karl schon am 23. Juni, der Kronprinz erst einige Tage später den Einmarsch nach Böhmen beginnen. Am 22. brach die erste Armee aus ihren Quartieren in der Lausitz auf; am 23. wurde die böhmische Grenze überschritten. Jedes Bataillon begrüßte die Grenzpfähle mit lautem Hurrah. In schönster Ordnung und mit größter Schonung für die gesegneten Felder ging der Zug unter dem Gesänge von Kriegsliedern durch die böhmischen Pässe hindurch. Vom Feiude waren nur einzelne Kavallerie-Patrouillen zu sehen. Der österreichische General Graf Clam-Gallas, welcher mit seinem Corps den Norden Böhmens zu decken hatte, zog dasselbe beim Anmärsche des Feindes hinter der Jser zusammen. Am 26. kam es zu einein ersten Kampfe bei Liebenau. Die 8. Division unter General von Horn, welcher die Vorhut bildete, rückte am Morgen auf das von den Oesterreichern besetzte Dorf Liebenau vor. Die Oesterreicher zogen sich anfeine Höhe jenseits des Dorfes zurück, wo sie unter dem Schutze vou vier Kavallerie-Regimentern starke Batterien aufstellten, welche das von den Preußen in Besitz genommene Dorf beherrschten. General Horn ließ sofort die Infanterie gegen die Höhe anrücken; die Kavallerie rückte nach und Artillerie besetzte die Höhen auf der entgegengesetzten Seite des Dorfes. Es entwickelte sich nun auf 600 Schritt Entfernung ein heftiger Artilleriekampf, während die preußische Infanterie unerschrocken die Höhen hinanstieg. Die Oester-
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