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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 551

1888 - Berlin : Hertz
Soor ober Burgersborf. Nachob. 551 denselben unverweilt entgegengeworfen, sowie sie herankamen. Es entstand ein allseitiges, weit zerstreutes Gefecht. Burgersdorf und die davor liegenden Gehölze wurden genommen, der Feind nach einigen Stunden harten Kampfes überall zur Flucht genöthigt. Den schwersten Stand unter den dielen vereinzelt kämpfenden Abtheilungen hatten zwei Bataillone des Kaiser Franz-Regi-mentes. Dieselben waren nach der rechten Flanke entsandt, weil man dort (Solennen von Trautenau heranziehen sah. Als dieselben näher herankamen, stellte sich heraus, daß es eine ganze feindliche Brigade war, welche den rechten Flügel der Preußen angreifen sollte, wodurch alle Vortheile derselben vernichtet worden wären. Das 2. Bataillon des Kaiser Franz-Regimentes stand dieser Trnppeumasse zuerst allein gegenüber. In voller Erkenntniß der Wichtigkeit seiner Aufgabe nahm das Bataillon den Kampf mit dem siebenfach stärkeren Feinde auf. Ju einem blutigen und heldenmütigen Widerstande, bei welchem der größte Theil der Offiziere und über ein Drittel der Mannschaften fiel oder verwundet wurde, gelang es dem Bataillon sich zu behaupte», bis das 1. Bataillon herankam und siegreich vorrückte. Nach kurzem blutigen Kampfe war die feindliche Brigade zersprengt und auf der Flucht. Inzwischen war die ganze 2. Garde-Division nach derselben Richtung entsandt, nahm Tran-renan und die benachbarten Höhen. Der Kampf war auf allen Seiten siegreich beendigt. Die Preußen verloren in diesem Gefechte 25 Offiziere und 809 Mann, die Oesterreicher über 4000 Gefangene und fast das Doppelte an Todten und Verwundeten. Die Flucht derselben erfolgte in völliger Auflösung. Der Erfolg dieses Tages überragte bei Weitem das Mißlingen des vorhergehenden: obgleich die Preußen sich aus schwierigen Engwegen erst im Angesichte des Feindes entwickeln mußten, war doch von 11 Bataillonen mit nur 12 Geschützen der Rückzug von 21 österreichischen Bataillonen mit 64 Geschützen errungen worden. Der Kampf der Grenadiere vom Kaiser-Franz-Regiment aber ist eine der glänzendsten Wassenthaten. Da die Verfolgung bis Soor gegangen war, so wurde dem Gefechte dieser Name gegeben (hier und da auch Gefecht vou Burgersdorf oder ,,der zweite Tag von Trautenau"). Inzwischen waren aus dem linken Flügel der zweiten Armee gleichfalls Erfolge von ver höchsten Wichtigkeit errungen worden. Nachob und S kalitz. Das 5. Corps unter General von Steinmetz war ans dem schwierigen Passe über Levin gegen Nachob vorgerückt. Die Straße ist bis Nachob vou hohen, steilen Bergwänben eingeengt, und bildet auch noch eine Stuude über Nachod hinaus einen beschwerlichen Engpaß. Ungeachtet der großen Schwierigkeiten des Vorrückens aus solchem Wege erreichte die Vorhut am Abende des 26. die Grenze, und da sie die ersten Uebergänge und das hochgelegene Schloß Nachob nicht besetzt fanb, gmg sie noch in der Dunkelheit bis zum Ende des Passes vor. Am andern Morgen (27.) folgte das gesammte Corps. Um das Hervortreten der Hauptmasse aus dem engen Passe zu schützen, hatte der General von Löwenseld in aller Frühe die steilen Höhen auf beiden Seiten der Straße besetzen lassen. Bald zeigten sich bedeutende feindliche Truppeumasseu; das österreichische Corps des tapferen Generals von Ramming sollte das Vordringen der Preußen aus dem Passe hindern und marschirte in voller Stärke heran. Ramming wollte die wenigen bereits herausgetretenen Bataillone mit aller Kraft angreifen und
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