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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 568

1888 - Berlin : Hertz
568 Der Feldzug der Mainarmee. Falckenstein gegen das Bundescorps. Prinz Alexander von Heffen aber hielt bei der Nachricht von dem Anrücken der Preußen für gut, statt die Verbindung mit den Baiern zu erkämpfen, sich lieber wieder nach Frankfurt zurückzuziehen und besetzte den Paß von Gelnhausen auf der Frankfurter Straße, wo er sich zunächst für gesichert hielt. General Falckenstein zog am 7. Juli ungehindert in Fulda ein. Von da wandte er sich nunmehr wieder gegen die Baiern, welche ihm immer auf 4—5 Meilen links gefolgt waren und deren Nähe er los sein wollte. Sie hatten die fränkische Saale bei Kissingen und Hammelbürg in einer Länge von drei Meilen in trefflicher Stellung besetzt. General Falckenstein ließ am 10. Juli die Division G ö b e n gegen Kissingen, die Division Beyer gegen Hammelburg vorgehen. Erstere hatte die schwierigste Aufgabe, da das Deftfö von Kissingen ein für den Feind sehr günstiges ist und das linke höhere User der fränkischen Saale stark besetzt und alle Uebergänge abgebrochen waren. Nach mehrstündigem Kampfe gelang es der preußischen Artillerie, die baierschen Geschütze zum Schweigen zu bringen, und alsbald schritt die Infanterie zum Angriffe, stellte unter dem heftigsten Gewehrfeuer eine abgebrochene Brücke wieder her, ging zum Theil auf Balken über die Saale und drang in das stark verbarrikadirte Kissingen stürmend ein. Es galt einen harten Kampf um einzelne Häuser und Straßen, aber um 4 Uhr waren die Preußen im Besitze von Kissingen und trieben die Feinde mit dem Bajonnet auch von den nahe liegenden Höhen. Die Baiern zogen sich überall zurück. Als aber die Preußen Abends das Bivouak beziehen wollten, kamen neun frische baiersche Bataillone heran. General von Wrangel zieht vor dem ersten Anpralle seine Vortruppen auf eine Anhöhe zurück, sammelt da seine Brigade und stürzt sich dann auf den Feind, den er nach starkem Kampfe wieder vertreibt. — Gleichzeitig hatte General von Manteuffet weiter nördlich bei Waldaschach den Uebergang über die Saale erstritten, General von Beyer aber die Stadt Hammelburg nach einstündigemkampfe erstürmt und den dortigen Flußübergang mit dem Bajonnete erkämpft. So befand sich am Abend die ganze frühere Position der Baiern in den Händen der Preußen. Prinz Karl von Baiern zog sich mit allen seinen Truppen nach Schweinfurt hinter den Main zurück. General Falckenstein ließ zur Verfolgung desselben nur die Division Manteuffel auf kurze Zeit zurück. Er selbst wollte jetzt das Bundescorps des Prinzen Alexander schlagen. Er ließ die Division Beyer auf Gelnhausen in der Front des Feindes losgehen, gleichzeitig aber die Division Göben, welche der Division Manteuffel folgen sollte, unverhofft den Spessart überschreiten, um bei Aschaffenburg dem Bundescorps in die rechte Flanke zu kommen. Prinz Alexander entsandte von Frankfurt mittelst der Eisenbahn Alles, was er an Truppen entbehren konnte, die Hessen-Darmstädter, die Oesterreicher u. s. w., Alles unter dem Befehle des österreichischen Grafen N ei pp erg, um den wichtigen Main-Uebergang bei Aschaffenburg zu decken. Die Heffen-Darmstädter wurden vorausgeschickt, um der Division Göben den Austritt aus dem Spessart zu wehren. Bei Lau fach kam es (am 13. Juli) zum Kampfe; die Brigade Wrangel wurde heftig angegriffen, nahm aber Laufach und behauptete ihre Stellung gegen wiederholten blutigen Angriff der Heffen, welche durch das Schnellfeuer der preußischen Zündnadelgewehre sehr erhebliche Verluste erlitten. Am 14. Juli
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