Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 569

1888 - Berlin : Hertz
Besetzung Frankfurts; Feldzug in Süddeutschland. 569 traf die Division Göben die gefammte hessische und österreichische Division vor Asch affenburg in gut gewählter Stellung, griff sofort an und warf die Ueberzahl derselben siegreich zurück. In der Stadt selbst entspann sich nunmehr ein blutiger Häuser- und Straßenkampf; die Preußen bemächtigten sich jedoch bald der Mainbrücke, verschlossen dem Feinde hierdurch den Rückzug und machten in Folge dessen gegen 2000 Gefangene. Prinz Alexander von Hessen stand unterdeß mit der Hauptarmee nur zwei Meilen davon, machte aber keinen Versuch, die Preußen wieder aus Aschaffenburg zu verdrängen. Er gab vielmehr alle seine Stellungen in und bei Frankfurt, bei Gelnhausen und Hanau auf und zog sich mit seiner ganzen Armee südlich nach dem Odenwalde zurück. General Falckenstein konnte nunmehr ungehindert nach Frankfurt rücken. Er ließ General Manteuffel Aschaffenburg, General Beyer Gelnhausen besetzen; er selbst zog am 16. Juli an der Spitze der Division Göben in die alte Reichs- und Bundesstadt Frankfurt ein, von welcher er, ebenso wie von Nassau und Oberhessen, im Namen des Königs von Preußen Besitz nahm. Die Main-Armee hatte in 14 Tagen durch ebenso gewandte, wie kühne Operationen eine große Aufgabe gelöst. Das Verdienst des merkwürdigen Feldzuges, welcher eine bedeutende Stelle in der Kriegsgeschichte einnehmen wird, gebührt ebenso sehr dem trefflichen Führer, wie der Opferfähigkeit, Ausdauer und Bravour der Truppen. Der weitere Feldzug in Süddeutschland. General von Falckenstein wurde, nachdem die Hauptaufgabe der Main-Armee gelös't war, von dort abberufen, um die Stellung eines General-Gouverneurs von Böhmen zu übernehmen. Das Commando der Main-Armee erhielt General von Manteuffel. Inzwischen waren die meisten der norddeutschen Staaten, welche das preußische Bündniß angenommen und sich zum Anschluß ihrer Truppen an die preußische Armee bereit erklärt hatten, mit ihren Rüstungen fertig geworden und rückten zur Verstärkung der gegen Süddeutschland aufgestellten Streitkräfte herbei. Nur die Truppen von Coburg-Gotha und von Lippe waren schon früher mit der Main Arme vereinigt; jetzt kamen die Truppen von Mecklenburg-Schwerin, Altenburg, Anhalt, Oldenburg, Waldeck und den Hansestädten, mit zusammen 18,000 Mann hinzu. Außerdem konnten von preußischen neugebildeten Bataillonen 19,000 Mann nachrücken, so daß die Verstärkung im Ganzen 37,000 Mann betrug. Ein Theil derselben wurde unter dem Befehle des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin als zweites Reserve-Corps bei Leipzig versammelt, um über Hof gegen Baiern zu gehen, während die bisherige Main-Armee von Frankfurt aus gegen Süden vorrücken sollte. Die Main-Armee, welche jetzt auf mehr als 60,000 Mann gebracht war, brach am 21. Juli von Frankfurt auf, um das 8. Bundes-Corps zu verfolgen. Dieses hatte sich durch den Odenwald südlich hinter die Tauber in eine gut gewählte Stellung zurückgezogen, in welcher die Verbindung mit den Baiern gesichert schien. General von Manteuffel beschloß, sich am 24. Juli der Tauberübergänge zu bemächtigen: General von Flies (der jetzt die bisherige Mantenffelfche Division führte) ging auf dem linken Flügel gegen Werthheim, das von den Hessen-Darmstädtern besetzt war, Generalgöben auf die Würtemberger bei Tauber-Bischofs heim, die oldenburgische
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer