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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 664

1888 - Berlin : Hertz
664 Ausfall im December. Truppen vom linken Marne-Ufer zurück und brach die Brücke hinter sich ab, so daß die deutschen Truppen ihre alten Stellungen überall wieder einnehmen konnten. General Ducrot aber, welcher vor der ganzen Nation geschworen hatte, entweder tobt oder siegreich nach Paris zurückzukehren, erließ am 4. December einen neuen Armeebefehl, in welchem es kleinlaut hieß: „Nach zwei Tagen hartnäckigen Kampfes habe ich Euch über die Marne zurückgehen lassen, weil ich überzeugt war, daß alle neuen Anstrengungen in der bisherigen Richtung unnütz sein müßten, weil der Feind Zeit gehabt hat, dort seine Kräfte zu konzentriren. Der Kampf ist jedoch nur augenblicklich unterbrochen; wir werden ihn mit Entschiedenheit wieder aufnehmen " General Ducrot hatte sein Wort, eher zu fallen, als zurückzuweichen, seiner Nation ebenso gebrochen, wie vorher sein Ehrenwort gegen Deutschland. Seit jener Zeit schienen weitere Kämpfe nach der Ost- und Südostseite von der Pariser Armee nicht beabsichtigt; nur auf und hinter dem Mont Avron blieben feindliche Truppen im Lager und arbeiteten eifrig an der Vervollständigung der dort angelegten Verschanzungen. Die Hanptan-strengnngen schienen aber jetzt nach der Nordostfront verlegt, von wo das Anrücken Faidherbes mit der Nordarmee erwartet wurde. Am 21. December brachen die Pariser Truppen gleichzeitig nach Norden und Nordost gegen die Stellungen der Garde und der Sachsen hervor. Am Morgen des 21. gegen 7 Uhr, also noch in der Dunkelheit, wurde das von Mannschaften der 2. Garde-Jnfanterie-Divifion besetzte Dorf Le Bonrget durch plötzlich hervorbrechende, starke feindliche Colonnen von allen Seiten zugleich angegriffen. Die nur aus 5 Compagnien bestehende Besatzung wies die gegen den südlichen Theil des Dorfes gerichteten Angriffe energisch und mit großem Verlust für den Feind ab; dagegen gelang es letzterem von Norden in den Ort einzudringen. Zugleich mit dem Angriffe auf Le Bonrget hatten die Pariser aus den Forts und zahlreichen Batterien gegen die ganze Front der Maas-Armee ein heftiges Feuer eröffnet und gingen rechts und links von Le Bonrget gegen Stains mit Feld-Artillerie und starken Jnfanterie-Colonnen vor. Es war bereits 9 Uhr, als der schwachen Besatzung von Le Bonrget, welche sich inzwischen im Dorfe standhaft gewehrt hatte, die ersten Unterstützungen gesandt wurden, mit deren Hülfe es nach langem und heftigem Häuserkampfe Nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr gelang, Le Bonrget vorn Feinde wieder zu säubern. Gegen Stains richtete der Feind im Laufe des Vormittags zwei Angriffe mit starken Jnfanterie-Colonnen, die jedoch leicht zurückgewiesen wurden. Große Massen des Feindes standen vorwärts von Drancy und Bobigny, eine zahlreiche Artillerie voran, welche aber durch die Garde-Artillerie zum Abfahren gezwungen wurde. Der Feind gab in Folge dessen den Angriff auch in dieser Richtung auf und zog seine Infanterie zurück, ohne sie ins Gefecht geführt zu haben. Ebenso wurden die Angriffe auf die Stellungen der Sachsen bei Sevran und Chelles mit
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