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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 111

1911 - Breslau : Hirt
68. Der Rheinbund. 111 In der Hoffnung, an dem Schnbrnnner Vertrage noch nderungen vornehmen zu knnen, hatte ihn das Berliner Kabinett in abgenderter Fassung an Napoleon zurckgeschickt; man fhlte sich so sicher, da man abrstete, während Rußland, England und Schweden im Kriegszustande verblieben. Aber Napoleon wies jeden nderungsvorschlag zurck und ntigte Preußen, den Schnbruuuer Vertrag in einer noch ungnstigeren Fassung anzunehmen. So hatte Preußen zwar den Frieden mit Frank-reich erhalten, aber um den Preis einer starken Demtigung, des Ver-lustes seiner politischen Selbstndigkeit und des Friedens mit England; denn dieses erklrte sofort den Krieg, sobald die preuischen Truppen Hannover betraten. 68. Der Rheinbund. Nach dem Siege der sterreich knpfte Rheinbund. Napoleon die sddeutschen Fürsten durch ein enges Bndnis an sich. Nachdem sie durch eine frmliche Erklrung aus dem Reiche ausgeschieden waren, unterzeichneten ihre Gesandten im Juli 1806 in Paris den Grund-vertrag zu einem Bunde, dessen Protektorat Napoleon bernahm. Sie nannten sich Fürsten des Rheinbundes". Fr die Besteuerung ihrer Untertanen, die Aushebung von Truppen, Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit erhielten sie volle Souvernitt in ihren Staaten, dagegen muten sie sich verpflichten, eine bestimmte Truppenmacht (bis 63000 Mann) fr Napoleon bestndig bereit zu halten. Zahlreiche Fürsten, Grafen und Ritter, die bisher reichsunmittelbar gewesen waren, nebst den drei sddeutschen Reichs-stdten (vgl. 65) wurden mediatisiert, d. h. der Landeshoheit ihrer mchtigeren Nachbarn unterworfen. Daraufhin legte am 6. August desselben Jahres Franz Ii., der bereits 1804 den Titel eines Kaisers von sterreich angenommen hatte, bie6.3iu9.isoe Kaiserwrde des Heiligen Rmischen Reiches Deutscher Nation nieder. Die Reichsgerichte und der Reichstag wurden abgeschafft; der letzte Kanzler des alten Reiches und Erzbischof von Mainz, Frstprimas Frei-Herr von Dalberg, erhielt Frankfurt und wurde Bonapartes Stell-Vertreter beim Rheinbunde*). Die Skularisationen und Mediatisierungen von 1803 und 1806 waren zwar revolutionre Gewaltakte, ebneten jedoch durch Beseitigung der geistlichen iationenuim. Gebiete und zahlreicher Duodezstaaten den Boden fr ein neues Deutsches Reich. Das ruhmlose Ende des alten, lngst nicht mehr lebensfhigen Reiches lie die ffentliche Meinung gleichgltig. Nur vereinzelt erhob sich offener Widerspruch gegen die neuen Zustnde. Damals schrieb Ernst Moritz Arndt die ersten Bnde seines Geist der Zeit". Im August 1806 wurde der Nrnberger Buchhndler Palm auf Napoleons Befehl erschossen, weil er sich weigerte, den Verfasser der in seinem Verlage erschienenen Schrift Deutsch-land in seiner tiefsten Erniedrigung" zu nennen. *) 1810 wurde er zum Groherzog von Frankfurt ernannt.
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