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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 227

1911 - Breslau : Hirt
134. England. 227 kommen schien: aber nach dem Kriege 1870/71 hrte Frankreich zunchst auf, fr England gefhrlich zu fein. Dieses fing alsbald an, den Hafen von Aden, den es seit 1839 besa, aber lange unbeachtet gelassen hatte, als Kriegshafen auszubauen und ihm dadurch die grte Bedeutung fr den Seeverkehr zwischen Indien und Europa zu verschaffen. Im Jahre 1882 tat es einen weiteren Schritt zur Ausbreitung seiner Herrschaft, indem es sich nach der Beschieung von Alexandria in gypten festsetzte gypten und den Khedive von sich abhngig zu machen wute. Von hier aus drang es weiter sdwrts vor. Aber der Mahdi, ein mohammedanischer Prophet, der die Bevlkerung von Dar For und Kordofan gewann und gegen die Europer aufwiegelte, vernichtete ein von englischen Offizieren gefhrtes gyptisches Heer, schlo den englischen General Gordon in Chartum ein, eroberte die Stadt und ttete ihn (1885). Die mohammedanischen Bewegungen bedeuten fr England eine groe Gefahr, da der König von England derjenige Herrscher ist, der die meisten Untertanen mohammedanischen Glaubens hat, die Welt des Islam aber unter sich in enger religiser Verbindung steht und fr Glaubenskriege noch heute zu gewinnen ist, endlich weil die Mohammedaner Anwohner der Strae durch das Rote Meer sind und durch eine Seemacht nicht niedergeworfen werden knnen. Es war daher zu erwarten, da England alles aufbieten wrde, um den Mahdi zu besiegen. Erst 1898 fhrte der von General Kitchener sorgfltig vorbereitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi und seiner Anhnger in der Schlacht bei Omdnrman und zur Wiedergewinnung des gyptischen Sudan. Seitdem ist die englische Macht in den quatorialen Gebieten vorge-drnngen, um einen berlandweg zum Viktoria-See und von da nach der Kste von Britisch-Ostasrika und dem Kaplande zu schaffen. Infolge der Kriegsdrohung Englands gab Frankreich feinen Versuch auf, sich in Faschoda (am oberen Nil) festzusetzen. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewann Afrika fr England erhhte Bedeutung teils aus rnilitrifch-politifchen Grnden, da von Afrika aus die Verbindung zwischen dem Mutterlande und den Kolonien bedroht werden kann, Deutschland und Frankreich aber hier groe Besitzungen erworben haben, teils aus wirtschaftlichen Grnden, da der Goldreichtum des Sdens ungeheuer ist und diese weiten reichen und noch fast unberhrten Gebiete dem nach Beschftigung suchenden Kapital Gelegenheit zu lohnenden Anlagen bieten. Diese Grnde fhrten um die Wende des 19. Jahrhunderts zur Vernichtung des Oranjefreistaates und der Sdafrikanischen Republik durch den Burenkrieg. Seiner alten ^renweg Erfahrung in kolonialen Angelegenheiten, seinen hochentwickelten Trans-Portmitteln zur See und dem Reichtum der privaten Unternehmer ver-dankt es England, da die von ihm in Besitz genommenen Kolonien schnell emporblhen. 15*
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