Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Badische Sagen - S. 22

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Durch das Gitter ihres fenstere schlüpfte er, um sie zu besuchen, und die Dacht bei ihr zuzubringen. Sobald aber der Tag anbrach, zog er hinaus in den Wald und Holte ihr Waldbeeren, Baumfrüchte oder stahl auf Weierhöfen Brot und fleisch. So war er den ganzen Tag beschäftigt, ihr Lebensrnittel zuzuschleppen, von denen sie ihr Dasein zwar kümmerlich fristete, die sie aber doch standhaft und aufrecht ihrem Dränger gegenüber erhielten. Immer flog der Rabe nach jener Gegend aus, woher der Ritter Ottmar zurückkehren muhte, und täglich hoffte Williswinde, er werde ihr ein Zeichen mitbringen, dah ihr Bruder nach Stolzeneck zurückkehre. So waren vier Wochen vergangen. Der Ritter wütete, dah Williswindes Stolz und fester Wille nicht zu brechen war, und dah er nicht entdecken konnte, womit sie ihr Geben friste; denn der kluge Rabe lieh sich niemals sehen, wenn er im Turme oder in der Nähe war. 9. Die fehde war beendet, und auch Ottmar von Stolzeneck, mit Ruhm und ehre geschmückt, zog der geliebten Heimat zu und freute sich schon im Geiste auf das wiedersehen mit der teuren Schwester. Munter war er von dem Orte aufgebrochen, wo er das letzte Nachtlager gehalten hatte, und bald war er an den Platz gelangt, wo er bei seiner Rbreise den Raben hatte zurückfliegen lassen. Und siehe da, auf derselben Stelle begrühte ihn das treue Tier wieder. fröhlich umflatterte es fein Pferd, setzte sich auf den fiopf desselben, schlug mit den flügeln und lieh sich mit forttragen. Dach einer halben Stunde aber flog der Rabe plötzlich von dem Pferde weg einem Waldwege zu, der sich links hinzog, nachdem er etwa fünfzig Schritte auf diesem Wege fortgeflogen war, kehrte er wieder um, umflatterte den Ritter und flog wieder dem Walde zu. Dieses wiederholte er zwei- bis dreimal, dah
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer