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1. Badische Sagen - S. 31

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Stummes Entsetzen befiel Dagobert und feine Genoffen. Mit schreckensbleichen Mienen flohen sie zurück, und keiner von ihnen wagte es, der höhle wieder zu nahen, in der sie Notburga blutend gesehen und hilflos verlassen. Doch lange lag Notburga bewußtlos am Boden. Endlich kehrte ihre Besinnung zuruck. Da horte sie neben sich ein Kauschen und gewahrte mit Schrecken eine Schlange, die sich ihr näherte. Sie schaute näher zu und sah, wie die Schlange mit der Krone auf dem Haupte ein Kräutlein im Munde trug und nach der Munde hinblickte. Notburga, des Herrn Mink verstehend, nahm das Kräutlein aus der Schlange Mund und legte es auf die Munde. Schnell heilte sie, und die Jungfrau trat an des Felsens Pforte, sank zum Gebete nieder und lobte Gott mit lauter Stimme, also datz es über Strom und Tal ertönte. Die Schlange blickte freudig zu ihr auf, und auch die Hindin wurde durch den Gesang der Jungfrau herbeigelockt. Doch Dagobert weilte nicht mehr auf der Burg; Graus und Schrecken und Qualen des Gewissens trieben ihn von dannen, und nur der alte Burgvogt hatte noch viel zu erzählen von dem Schrecklichen, das feinem Herrn begegnet war. Im Tal und auf den Bergen ward aber bald die Kunde laut von Dagoberts frommem Töchterlein und was sich mit ihm zugetragen. 5. Das Volk, noch dem Götzendienst ergeben, kam bald in großen Scharen zu Notburgens einsamer höhle und sah das himmlische Münder. Gläubig öffnete es fein herz der wahren Lehre, und die Taufe machte alle zu Christen. Die einsame Grotte Notburgas aber wurde allmählich ein berühmter Mallfahrtsort. Die heilige führte das Volk nicht nur zum Seelenheil, sondern suchte auch feine Sitten zu mildern, lehrte es die Erde anzubauen und die Berge mit Reben zu bepflanzen.
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