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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 76

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
76 Bewußtsein, Großes errungen zu haben, sein Haupt zur Ruhe legen. Er verschied zu Memleben, wo sein Vater gestorben war (973). 38. Heinrich Iv. (1056—1106). 1. Als Heinrich Iii., einer der gewaltigsten Herrscher Deutschlands, starb, war fein Sohn Heinrich Iv. erst 6 Jahr alt. Seine Mutter, die edle, kluge Agnes, übernahm seine Erziehung und zugleich die Regierung des Reichs. Allein die trotzigen weltlichen und geistlichen Fürsten ertrugen die Regierung eines Weibes nur mit Unwillen. Der Erzbischof Hanno von Köln, ein herrfchfüchtiger Mann, verband sich mit einigen andern Großen des Reichs, um sich des kleinen Königs zu bemächtigen und der Mutter die Regentschaft zu entreißen. Sie veranstalteten zu Kaiserswerth am Rhein ein glänzendes Fest und luden dazu auch die Kaiserin mit ihrem Sohne ein. Während sich nun die Kaiserin in aller Sorglosigkeit mit der munteren Tischgesellschaft unterhielt, lockte man den zwölfjährigen Heinrich auf ein prachtvolles Schiss, das Hanno hatte bauen lassen. Kaum aber hatte der Knabe das Fahrzeug betreten, als die Schiffsleute aus einen Wink des Erzbischofs vom Lande stießen und mitten in den Rhein ruderten. Mit Entsetzen sah Heinrich, daß man ihn entführen wollte; schreiend sprang er über Bord in die Fluten des Rheins, um seinen Feinden zu entgehen. Doch vergebens! Man zog ihn wieder heraus, suchte ihn zu beruhigen und brachte ihn nach der erzbischöflichen Burg in Köln, wo er sehr streng erzogen wurde. Die Kaiserin Agnes entsagte allen Geschäften und zog sich in die Einsamkeit zurück. Sie starb in einem Kloster zu Rom. 2. Hanno hatte indes einen klugen und gewandten Nebenbuhler in dem Erzbischof Adalbert vonbremen, der ebenfalls gern den königlichen Knaben in seiner Gewalt gehabt hätte. Und wirklich gelang es diesem nach Verlauf von drei Jahren, als sich Hanno auf einer Reise nach Rom befand, Heinrich zu entführen. Um das Vertrauen des Jünglings zu gewinnen , befriedigte er alle feine Wünsche und Begierden, stürzte ihn von einem Vergnügen ins andere und gewöhnte ihn daran, keinen Widerspruch zu dulden. Dazu erfüllte Adalbert fein Herz mit Haß gegen die Sachsen, mit denen er selbst in beständiger Fehde lag. Er schilderte sie ihm als ein empörnngsfüchtiges Volk, dem man den Rücken beugen müsse. 3. In seinem 16. Jahre erklärte Adalbert Heinrich für mündig, da er feines Einflusses auf den König gewiß war. Dieser nahm feinen Wohnsitz im Sachsenlande , in den schönen Thälern des Harzes und verfuhr gegen die Sachsen mit großer Willkür und Härte, so daß der alte Haß der Sachsen gegen die Franken von neuem erwachte. Um .das widerspenstige Volk besser demüthigen zu können, ließ er im ganzen Lande, besonders am Harze, feste Bergschlösser erbauen und legte fränkische Soldaten als Besatzung hinein. Das wollten sich aber die freien Sachsen nicht gefallen lassen; sie griffen zu den Waffen und zogen mit Heeresmacht
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