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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 91

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
Kraft und Schönheit besaß. Wer um sie warb, mußte chr den Sieg abgewinnen im Speerwerfen, Steinschleubern und Springen. Wer batet unterlag, büßte den Tod. Schon mancher Helb hatte im Kampfsviele mit der schönen Brunhilbe sein Leben verloren. Günther beschloß trotz “der Gefahr, um die Königin zu werben, und forberte Siegfrieb auf, chm zu helfen. Siegfrieb versprach, die Gefahr mit ihm zu theilen, wenn er ihm seine Schwester Kriemhilbe zum Weibe gelobe. Günther willigte freubig ein, und so fuhren sie, von einigen Helben begleitet, auf prächtig ausgerüsteten Schiffen ab. Nach zwölftägiger Fahrt kamen sie nach Jsensteiu, wo Brunhilbe herrschte. In frember, unheimlicher Pracht ragten 80 Türme am Seegestabe empor; die Paläste waren von grünem Marmor erbaut. Als bic stolze Bewohnerin die fremben Männer sah, ließ sie Siegfrieb kommen, bet ihr schon bekannt war, und sprach: „Seib will- kommen, Herr Siegfrieb, hier in meinem Laube! Was bebeutet eure Reise? Das möcht ich gern wissen?' „Da steht," antwortete Siegfrieb, „Günther, ein König von bein Rheine, der betne Liebe und Freunbschaft zu erwerben begehrt. Er ist mein Herr, ich fein Dienstmann; um beinetwillen kommen wir." Jetzt begann das Kampfspiel, in welchem Günther sicher besiegt worben wüte, wenn nicht Siegftieb ihm geholfen hätte. Dieset hatte heimlich feine Tarnkappe geholt, wobutch er unsichtbat wutbe, und warf für Gunthet den (Speer, fchteuberte für ihn den Stein, den kaum zwölf Männer trugen, und sprang dem Steine nach, inbent er zugleich Günther mit sich nahm. Brunhilbe, die fest glaubte, König Günther habe in fast übermenschlicher Kraft den Kampf bestauben, erklärte sich für besiegt und reiste mit den Burgunben nach Worms, wo sie sich mit Günther , ihrem Besieger, vermählte. Siegfrieb erhielt die Hand der guten Kriemhilbe, die ihm schon lange zugethan war, und feierte seine Hochzeit mit Günther an einem Tage. Groß schien aller Glück. Aber währenb des Mahles erblickte Brunhilbe die schöne Kriemhilbe an Siegsriebs Seite und begann bitter zu weinen. Erstaunt und besorgt fragte Günther nach der Ursache ihrer Thränen. „Um Kriemhilbe, beine Schwester, weine ich," antwortete bte stolze Brunhilbe, „daß bu sie nicht einem Könige gegeben, fonbern durch die Hetrath mit beinern Dienstmann erniebrigt hast." „Sei still, schöne Frau," entgegnete Günther verlegen, „das will ich bit zu einer anbetn Zeit erzählen, weshalb ich Kriemhilbe Siegfrieb verlobte. Siegfrieb besitzt Burgen und Laub wie wir. Kriemhilbe wirb mit ihm ein fröhliches Leben führen." Doch Brunhilbe ließ sich nicht beschwichtigen. Siegfrieb reifte mit feinet Gemahlin zu feinen alten Eltern und genoß bort 10 Iahte lang viel Freube. Er gebot über ein großes Reich, besaß den unermeßlichen Schatz der Nibelungen und war bet mächtigste bet Könige, währenb Kriemhilbe die schönste und glücklichste aller Königinnen war. 4. Brunhilbe fühlte sich ittbes in ihrem Stolze baburch beleibigt, daß Siegfrieb währenb langer Zeit nicht an den Hof gekommen war. Sie suchte ihren Gemahl zu bewegen, daß et Siegfrieb gebiete, zu Worms
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