Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 145

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
145 Generäle nach mit dem stolzen Befehle, die Preußen in den Rhein zu stürzen. Er selbst griff zwei Tage später die Engländer bei Waterloo unweit Brüssel an. 9. In der Nacht auf den 18. Juni ließ Wellington Blücher bitten, ihm zwei Heerhaufen zu Hülfe zu schicken, wenn er von Napoleon angegriffen werde. Blücher antwortete: „Nicht mit zwei Haufen werde ich kommen, sondern mit meinem ganzen Heere, und wenn die Franzosen uns nicht angreifen, werden wir sie angreifen." Am andern Morgen früh wurde der Befehl zum Aufbruch gegeben. Der Regen strömte vom Himmel. „Siehe da," rief der Heldengreis den Truppen zu, „unser Verbündeter von der Katzbach, da sparen wir dem Könige wieder viel Pulver!" Der Boden war aber so aufgeweicht, daß die Soldaten nur langsam vorwärts konnten und die Räder der Kanonen bis an die Achsen einsanken. Alle Augenblicke gerieth der Zug ins Stocken. Blücher, voll Sorge, nicht zur rechten Zeit auf dem Schlachtfelde einzutreffen, eilte überall hin, wo er Noth und Verwirrung gewahrte, und ermahnte: „Vorwärts, Kinder, vorwärts!" „Es geht nicht, Vater Blücher, es ist unmöglich!" schallte es aus den Reihen der Krieger zurück. „Kinder, es muß gehen!" erwiderte er, „ich habe es meinem Bruder Wellington versprochen. Hört ihr! Ich hab es versprochen, und ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werden soll." Und sein Wort hob den sinkenden Muth der müden Krieger wieder. Mit Anstrengung aller Kräfte setzten sie den Marsch fort. 10. Um Mittag hatte Napoleon den Kampf gegen die Engländer eröffnet. Mit Ungestüm griffen die Franzosen an, aber die Verbündeten hielten muthig Stand. Allmählich aber lichteten sich ihre Reihen immer mehr und mehr, und der unerschrockene Wellington sah ein, daß sie nicht lange mehr dem Andrange der Feinde widerstehen könnten. Da seufte der Held: „Ich wollte, es wäre Nacht, oder die Preußen kämen!" — und in diesem Augenblicke hörte er den Kanonendonner der Preußen im Rücken der Feinde. Mit Thränen der Freude in den Augen jubelte er auf: „Da ist der alte Blücher!" und seine Truppen faßten mit neuem Muthe den Feind, der jetzt von drei Seiten bedrängt, bald allen Widerstand aufgab. „Rette sich, wer kann!" tönte es aus ihren Reihen, und alles löste sich in wilder Flucht auf. Bei dem Meierhofe Belle-Alliance (fpr. Bäl Aljangß) trafen Blücher und Wellington zusammen und schüttelten sich beglückwünschend einander die Hände. „Ich werde," sagte Wellington scherzend, „heute Nacht in Bonapartes gestrigem Quartiere schlafen;" „und ich," sprach Blücher, „werde ihn noch in dieser Nacht aus seinem heutigen vertreiben." Und der Heldengreis befahl, sofort den Feind zu verfolgen. Die Preußen «nahmen den Befehl mit Jubel auf. „Wie man siegt," rief Gneisen au, „haben wir gezeigt; nun wollen wir auch zeigen, wie man den Feind verfolgt." Der helle Mondenschein begünstigte die wilde Jagd, die jetzt anhob. Trommler wurden zu Pferde gesetzt und die Franzosen allenthalben ausgesucht. Auf den Ruf: „Die Preußen kommen!" sprang Napoleon aus seinem Reisewagen, schwang sich auf fein Pferd unv Erzählungen a. d. Weltgesch.? 10
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer