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1. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 6

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6 I. Die Zeit der Kämpfe Zwischen Optimalen und Volkspartei folge der geringen politischen Betätigung seiner vorfahren schon fast ganz in Vergessenheit geraten. 3n der griechischen wie in der lateinischen Literatur war er gleich gut, und zwar mit fachmännischer Gründlichkeit, bewandert - er besaß hervorragende geistige Anlagen. (Es verlangte ihn nach Sinnengenuß, aber weit mehr noch nach Ruhm. In Zeiten der Mutze gab er sich gern einem schwelgerischen Leben hin, doch vermochte ihn der Gedanke an sein Vergnügen nie von wichtigen Geschäften fernzuhalten. Hur in feinem Eheleben hätte er mehr auf den Anstand Rücksicht nehmen können. (Er war redegewandt, ein klug berechnender luann und doch dabei der Freundschaft leicht zugänglich; galt es aber, jemand über eine Angelegenheit im unklaren zu erhalten, so konnte er von unergründlicher Verschlossenheit sein, mit vielen Dingen, ganz besonders mit Geld, ging er freigebig um. Gbfchon er, ehe er im Bürgerkriege siegte, glücklicher als alle war, übertraf das Glück nie seine Tatkraft, und viele find im Zweifel gewesen, ob seine Tapferkeit größer war oder sein Glück. Denn auf feine späteren Taten mag ich — ich weiß selbst nicht, ob aus Stimm oder aus Widerwillen — nicht weiter eingehen. 3. Der Limbernkrieg. a) Herkunft und Auftreten der Timbern. plutcirch, Tttarms 11. (Eben hatte man die Nachricht von der Gefangennahme desjugurtha erhalten, als die Gerüchte über die Teutonen und Timbern nach Rom drangen. Diese Gerüchte fanden anfangs hinsichtlich dessen, was sie über Zahl und Stärke der heranziehenden Heere meldeten, keinen Glauben, bald aber ward es klar, daß sie sogar hinter der Wahrheit noch zurück-blieben. Denn die Zahl der bewaffneten Krieger belief sich allein auf 500 000 Blaun, und noch weit zahlreicher sollten die Scharen der Kinder und Frauen fein, die sie begleiteten. Sie forderten Land, um diese gewaltigen Massen zu ernähren, und Städte, um sich darin niederzulassen, ganz so, wie sie es von den Galliern gehört, die früher den (Etruskern den besten Teil Italiens weggenommen und sich selbst darin festgesetzt hatten. Da diese Völker mit niemand sonst in Verkehr standen und so ausgedehnte Landstrecken durchzogen hatten, mußte man nicht, wer sie eigentlich feien, und woher sie gekommen, sie, die jetzt wie eine Wetterwolke über Gallien und Italien hereinbrachen. Am meisten neigte man zu der Vermutung, daß sie germanische Stämme seien und zu den Anwohnern des nördlichen (Dzeans gehörten, einmal wegen ihrer Körpergröße und ihrer hellblauen Augen und dann, weil die Germanen die Räuber als Timbern bezeichnen. Ihr ffiut und ihre Kühnheit waren unwiderstehlich, und in den Schlachten drangen sie mit der Schnelligkeit und Gewalt einer verheeren-
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