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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 79

1911 - Breslau : Hirt
Das 9. Jahrhundert. 79 Scheide vorrckten und sich etwa gleichzeitig die slawischen Stmme der Herrschaft des Ostfrankenknigs entzogen. Die Mittellinie dieses Reiches bildete der Rhein. Das Ostfrankenreich hatte, von der Nordsee und einigen Teilen der Alpen abgesehen, keine natrlichen Grenzen, es war ein Land, das auf allen Seiten seinen Feinden offen stand. Durch diese Beschaffenheit seiner Grenzen wurde der Gang der ostfrnkischen, deutschen Geschichte mitbestimmt. Solange die Stmme unter mchtigen Knigen geeinigt waren, bemerkten sie diesen Mangel nicht, es fiel ihnen leicht, ihre Selbstndigkeit zu be-haupten, ja da sie an kriegstchtigen Mnnern berflu hatten, konnten sie ein bergewicht der die Nachbarn gewinnen. Sobald spter das Knigtum schwand und schrankenlose Selbstsucht im Innern waltete, wurde ihnen der Mangel guter, leicht zu Verteidigeuder Grenzen verhngnisvoll, sie verloren groe Gebiete und gerieten unter den Einflu des Auslandes. Das Ostfrankenreich war von dem der Westfranken, Burgund, Italien, den Slawenreichen, dem der Dnen umgeben, und seine Ge-schichte ist reich an Kmpfen gegen alle diese Gegner. Solange sich im Westfrankenreiche die franzsische Nationalitt noch nicht scharf ausgebildet und das Knigtum den nationalen Staat noch nicht begrndet hatte, stehn die Kriege im Westen nicht im Vorder-grnde. Als sie in der zweiten Hlfte des Mittelalters begannen, hatten sie ihren Schauplatz in dem ehemaligen Lotharingien, und hier haben im Verlaufe der Geschichte starke Grenzverschiebungen zu ungunsten des Ostens, wenn auch nicht rein zum Gewinne des Westens, stattgefunden. Das Knigreich Burgund wurde im 11. Jahrhundert mit dem Deut-schen Reiche vereinigt, seit dem 14. aber ist der grte Teil seiner Gebiete dem Westen einverleibt worden. In Italien erwarben die Ottonen die Knigs- und die Kaiser-krne und erhielten enge Verbindung mit der rmischen Kirche. Das Zer-wrfnis mit den Ppsten, der Drang der Italiener nach nationaler Einigung hat die italische Herrschaft der deutschen Kaiser dann beendet. Die slawischen Stmme waren im 9. Jahrhundert noch nicht se-Haft und von einer nationalen Einigung noch weiter entfernt als die Deutschen. Sie wurde ihnen dadurch erschwert, da die einzelnen Völker zu verschiedenen Zeiten das Christentum annahmen*). Eine ernstliche Gefahr trat ein, so oft es einem slawischen Fürsten gelang, ein greres Reich zu grnden. Der erste unter ihnen ist Swatopluk von Mhren am Ende des 9. Jahrhunderts. In der Mitte des 9. Jahrhunderts besetzten die Magyaren, ein finnisch-trkisches Reitervolk, die Tiefebene der Thei und Donau und trennten Nord- und Sdflawen. Am schwersten litt das Reich im 9. Jahrhundert unter den Einfllen der Nordgermanen (Normannen, Dnen, Wikinger). Unter Karl dem Dicken plnderten sie die Rheingegenden bis Mainz und Worms aufwrts. Erst nach Arnulfs Siege bei Lwen an der Dyle (891) hatte das Ostreich Ruhe vor ihnen. Um so schlimmer hausten sie jetzt in Frankreich. Schon in der Mitte des 9. Jahrh. hatten sie an der Seine- und Loiremndung *) Die Mhren im 9., die Bhmen im 10. Jahrhundert, etwas spter die Polen; die Elbslawen zum Teil erst im 12. Jahrhundert.
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