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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 98

1911 - Breslau : Hirt
98 Deutsche Geschichte im Mittelalter. ihn zur Absolution zu bewegen. Damit vereitelte Heinrich das Zustande-kommen eiues Schiedsgerichts und alle weiteren Plne seiner Gegner. Es war einige Tage vor Weihnachten 1076 (und so kalt, da der Rhein vom 11. November bis Mitte Mrz zugefroren war), als sich Heinrich mit seiner Gemahlin Berta, die ihm im Unglck die treuefte Sttze war, seinem dreijhrigen Sohne Konrad und einem Diener heimlich aus Speyer aufmachte und, weil die oberdeutschen Fürsten die deutschen Alpenpsse bewachten, der den Mont Cenis zog. War der Ausstieg beschwerlich, so war der Abstieg noch gefhrlicher. Die Knigin und ihr Gefolge muten auf Rindshute gesetzt und der die Eisfelder hinabgeschleift werden. In Piemont htte es nur seines Winkes bedurft, und ein mchtiges Heer htte ihm zur Seite gestanden; aber er war einzig darauf bedacht, durch seine Lossprechung vom Banne den Feinden in Deutschland den Vorwand zu einer Gegenwahl zu nehmen. In Kanossa traf er Gregor. Barfu und in hrenem Gewnde stand er drei Tage (vom 25.-27. Januar 1077) vor dem Burgtor, ehe der Papst ihn einlie und ihm nach abgelegtem Schuldbekenntnis die Abso-lution mit dem apostolischen Segen erteilte! Wollten die Fürsten Heinrich beseitigen, so blieb ihnen nichts als der Brgerkrieg. In der Tat erkannten sie die Abmachung in Kanossa nicht an, sondern erklrten Heinrich fr abgesetzt und stellten, das erste Mal in der deutschen Geschichte, einen Gegen knig auf. Sie nahmen also das Recht fr sich in Anspruch, den König nicht nur nach ihrem Ermessen zu whlen, sondern auch, sofern er ihnen nicht genehm war, ihn abzusetzen. Damit wurde die knigliche Gewalt der der Fürsten untergeordnet, die von Otto I. begrndete Verfaffung gestrzt. Da sich Heinrich nicht fgte, kam es zwischen ihm und den Fürsten zum Kampfe. Zunchst wurde Rudolf von Rheinseldeu, Heinrichs Schwager, zum Könige gewhlt; Rudolf sttzte sich auf die Sachsen, Heinrich auf die Brger der Städte und das Landvolk Bayerns, Bhmens und Krntens. Anfangs hielten die Krfte einander die Wage, nach dem Tode Rudolfs in der Schlacht bei Hohenmlsen unweit der Elster 1080 gewann Heinrich die Oberhand, ein zweiter Gegenknig ist ihm niemals gefhrlich geworden. Zug nach Italien. Da der Papst den König zum zweiten Male gebannt hatte und sogar zwei Versammlungen deutscher Bischfe zu Mainz und Brixen Gregor fr abgesetzt erklrten, zog Heinrich nach Rom, setzte Gregor ab und einen Gegenpapst Klemens Iii. ein, von dem er 1084 die Kaiserkrone empfing. Damals zeigte sich zuerst das Bndnis des Papstes mit den Normannen in seiner ganzen Bedeutung*). Der Herzog Robert *) 1016 waren normannische Ritter, von Jerusalem zurckkehrend, bei Salerno gelandet und hatten sich vorbergehend den Kmpfen gegen die Sarazenen angeschlossen; 1022 belehnte Heinrich Ii. 25 normannische Ritter, die ihm gegen die Griechen Beistand geleistet hatten, mit einem Landgebiet bei Sora; 1038 bertrug Konrad Ii. dem Normannen Rainulf die Grafschaft Aversa als Reichslehen. Beide ahnten nicht, da diese unscheinbare Normannenherrschaft sich der Neapel und Sizilien ausdehnen und als Sttze des ppstlichen Stuhles den deutschen Kaisern gefhrlich werden sollte. Jetzt rief Gregor die Hilfe der Normannen an.
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